UN-Konferenz berät über Zukunft Somalias

somalia.gif Im Rahmen einer internationalen UN-Konferenz zu Somalia beraten an diesem Donnerstag Vertreter aus rund 40 Ländern sowie Repräsentanten multilateraler Organisationen über die Zukunft des Landes. In Somalia gibt es seit über 20 Jahren keine funktionierende Regierung mehr. Dazu kommen Hunger, Terrorismus und Piraterie. Auf der Konferenz sollen Lösungsansätze gefunden werden, um aus Somalia wieder ein sicheres Land zu machen.

In London findet heute, am Donnerstag den 23. Februar 2012, die internationale UN-Konferenz zu Somalia statt. Neben Vertretern aus rund 40 Ländern, sowie multilateraler Organisationen wie der Weltbank, der Afrikanischen Union, der Arabischen Liga und der Europäischen Union wird auch der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon auf der Konferenz anwesend sein. Aus Somalia werden unter anderem der Bürgermeister der Hauptstadt Mogadischu, die Präsidenten der semiautonomen Gebiete Puntland und Galmudug sowie Vertreter der Aluh Sunnah wal Jamaah, einer regierungsnahen somalischen Miliz, anwesen sein.

Seit über zwei Jahrzehnten herrschen Hunger, Krieg, Terrorismus und Anarchie in dem Land am Horn von Afrika. Hinzu kommt seit einigen Jahren das stetig wachsende Problem der Piraterie. Auf der Konferenz in London sollen Lösungsansätze für diese Problematiken gefunden werden. Eine große Aufgabe, die in der Bevölkerung Somalias auch auf Skepsis stößt, wie die Tagesschau berichtet. In einem Bericht kommt eine somalische Studentin zu Wort, die bezweifelt, dass Repräsentanten anderer Länder tatsächlich die Interessen Somalias verfolgen. Anders äußerte sich Abdiweli Mohamed Ali, der Ministerpräsident Somalias, vor der Konferenz. Er forderte eine Art Marshall-Plan für sein Land, der den Weg für einen Wiederaufbau frei machen soll, und zeigte sich optimistisch, dass Somalia eine positive Zukunft vor sich hat. Die Bevölkerung habe genug von der Gewalt und dem Chaos, sagte er in einem Gespräch mit der BBC.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Mittwoch beschlossen, die Anzahl der Soldaten in der Friedenstruppe auf rund 17.000 Mann aufzustocken. Zudem wurden Extragelder genehmigt, die eine Verlängerung der Amisom Friedensmission in Somalia sichern. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Sicherheit im Land wiederhergestellt werden kann. Insbesondere sollen die Soldaten, die zum Großteil von der Afrikanischen Union gestellt werden, die Bevölkerung vor terroristischen Gruppen wie der Al-Shabaab schützen, die große Teile des Landes kontrollieren.

Sicher ist, dass die weitreichenden Probleme in Somalia nicht im Rahmen einer eintägigen Konferenz gelöst werden können. Dennoch ist es wohl als ein gutes Zeichen zu werten, dass das Land, das von einigen Experten als „der schlimmste gescheiterte Staat der Welt“ bezeichnet wird, vor der Weltöffentlichkeit nicht in Vergessenheit gerät.