Ärzte in Simbabwe festgenommen

simbabwe.gifIn Harare sind vergangene Woche vier amerikanische Krankenschwestern und Ärzte festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, ohne gültige Lizenz in Simbabwe gearbeitet und dabei ohne Aufsicht eines Apothekers AIDS-Medikamente verteilt zu haben. Das Team ist heute gegen Zahlung einer Kaution bis zur Verhandlung am 27. September wieder freigelassen worden.

Die Polizei in Harare, der Hauptstadt Simbabwes, hat am vergangenen Freitag vier amerikanische Staatsbürger festgenommen, darunter einen Arzt, zwei Krankenschwestern und einen freiwilligen Helfer. Dem Team, das im Auftrag einer baptistischen Kirche in Simbabwe arbeitet, wird vorgeworfen, ohne gültige Lizenz gearbeitet und AIDS-Medikamente ohne Aufsicht eines Apothekers ausgegeben zu haben.

Die Angehörigen der Allen Temple Baptist Church in Oakland, Kalifornien bestreiten die Anschuldigungen, wurden aber zusammen mit einem weiteren simbabwischen Arzt das Wochenende über eingesperrt. Heute wurde das Krankenhauspersonal gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 200 US-$ pro Person und die Hinterlegung der Ausweise wieder freigelassen. Der Gerichtstermin wurde auf den 27. September festgelegt.

Die Krankenschwestern und Ärzte betreiben ein Krankenhaus in Harare und ein weiteres in Mutoko, nordöstlich der Hauptstadt. Dort behandelten sie vornehmlich AIDS-Waisen und Menschen, die HIV positiv sind. Das Programm der Baptistengemeinde besteht bereits seit dem Jahr 2000 und baut auf die freiwillige Hilfe seiner Mitglieder auf, die die Kosten selbst tragen, um den AIDS-Kranken Hilfe zu bieten, die sich keine Medikamente leisten können.

Das öffentliche Gesundheitssystem in Simbabwe ist in den letzten Jahren nahezu zum Erliegen gekommen. Die Schuld dafür wird dem Präsidenten des Landes Robert Mugabe zugeschrieben, der das Land in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend heruntergewirtschaftet hat. Wie schwer das öffentliche Gesundheitswesen betroffen ist, zeigte sich bereits 2008-09, als eine Cholera-Epidemie ausbrach und über 4.000 Menschen starben, da keine Versorgung der Erkrankten geleistet werden konnte.

Auch die Infektionsraten für HIV/Aids liegen in Simbabwe unter den höchsten weltweit, obwohl sie in den letzten Jahren leicht gesunken sind. Den verhafteten Krankenschwestern und Ärzten droht nun eine Geldstrafe sowie die Ausweisung aus Simbabwe.