Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat beschlossen, das Kontingent der UN-Blauhelme in der Elfenbeinküste von 8.500 vorübergehend auf 9.000 Soldaten zu erhöhen. Die 500 zusätzlichen Soldaten sollen maximal sechs Monate im Land bleiben und die für nächsten Monat geplanten Wahlen absichern. Seit dem Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste wurde die Wahl bereits sechs Mal verschoben.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Dienstag zugestimmt, im Vorfeld der Wahlen in der Elfenbeinküste das Kontingent der UN-Blauhelme aufzustocken. Außerdem drängte der Sicherheitsrat darauf, dass die Wahlen im Land nicht weiter aufgeschoben werden, sondern wie geplant nächsten Monat durchgeführt werden.
Bisher haben die Vereinten Nationen 8.500 sogenannte „Peacekeeper“ in der Elfenbeinküste stationiert, um die nationalen Streitkräfte bei ihrer Aufgabe zu unterstützen, die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Nun hat der Sicherheitsrat beschlossen, weitere 500 Blauhelme für einen Zeitraum von maximal sechs Monaten zu schicken, damit die Ivorer nächsten Monat einen neuen Präsidenten wählen können.
Die Wahl ist für den 31. Oktober vorgesehen, wurde aber bereits sechs Mal verschoben. Grund hierfür waren Unregelmäßigkeiten im Wählerverzeichnis und Streitigkeiten über die Entwaffnung von Rebellengruppen. Ordentliche Wahlen sind demnach bereits seit Jahren überfällig, werden aber dringend benötigt, um einen Schlussstrich unter den Bürgerkrieg von 2002 und 2003 zu ziehen.
Die Elfenbeinküste ist der weltweit größte Kakaoproduzent, die Produktion im Land leidet allerdings seit dem Bürgerkrieg an fehlenden Investitionen, die aufgrund der instabilen politischen Situation auch Jahre nach dem Bürgerkrieg weiter ausbleiben.
Der UN-Sonderbeauftragte für die Elfenbeinküste, Young-Jin Choi, ist optimistisch, dass die jetzigen Wahlen stattfinden werden und die UN-Blauhelme für die nötige Sicherheit sorgen können. Der amtierende Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, hat das Wählerverzeichnis bereits unterschrieben und somit validiert. Bei früheren Anläufen gelang dieser Schritt nicht, da auf der Liste viele Namen von Menschen aus Burkina Faso und Niger vermutet wurden.
Im Jahr 2000 fühlten sich viele Ivorer aus dem Norden des Landes betrogen und behaupteten, sie seien fälschlicherweise aus dem Wählerverzeichnis gestrichen worden. Daran entzündete sich später der eigentliche Konflikt zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Für die nun angesetzte Wahl haben sich 6,38 Millionen Menschen registriert. Etwa eine Millionen davon wurden aufgrund ihrer Nationalität wieder von der Liste gestrichen – die endgültige Liste besteht noch aus 5.725.720 Namen.