Wahlen in Kap Verde: Regierungspartei bestätigt

kapverde.gifDie Afrikanische Unabhängigkeitspartei erreichte bei den Parlamentswahlen in Kap Verde am Sonntag erneut die Mehrheit der Wählerstimmen. Die Partei stellt die Regierung des westafrikanischen Inselstaates bereits seit zehn Jahren. Auch die bisher sechste demokratische Wahl in Kap Verde verlief ohne Zwischenfälle. Der Vorsitzende der Oppositionspartei erkannte das Ergebnis bereits an.

Gestern wurden in der westafrikanischen Inselrepublik Kap Verde Parlamentswahlen abgehalten. Mehr als 300.000 Menschen waren aufgerufen worden, sich an der Wahl zu beteiligen. Der Inselstaat gilt als eines der stabilsten Länder Afrikas. Seit 1990 gibt es dort freie und demokratische Wahlen. Auch der bisher sechste Urnengang in Kap Verde verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Wahlbeteiligung war ersten Angaben zufolge sehr hoch.

Aber nicht nur auf den insgesamt zehn bewohnten Inseln von Kap Verde wurde gewählt, auch knapp 40.000 aus Kap Verde stammende Exilanten waren für die Parlamentswahlen registriert worden. Große Gemeinden von Menschen aus Kap Verde gibt es unter anderem in Luanda, der Hauptstadt Angolas, aber auch in Lissabon, Portugal. Dort waren ebenfalls Wahllokale eingerichtet worden. Etwa die Hälfte der Bevölkerung von Kap Verde lebt heute nicht mehr in dem Inselstaat.

Erste Ergebnisse der Wahl wurden heute bereits bekanntgegeben. Die Mehrheit erlangte demnach, wie von vielen nicht anders erwartet, die regierende Afrikanische Unabhängigkeitspartei (PAICV). Die sehr links gerichtete Partei regiert Kap Verde seit nunmehr zehn Jahren. Ministerpräsident und Parteivorsitzender José Maria Neves zeigte sich äußerst erfreut über den Wahlsieg und bezeichnete ihn gar als ein historisches Ereignis.

Carlos Veiga, der Vorsitzende der liberalen Oppositionspartei MPD (Bewegung für Demokratie), hat das Wahlergebnis bereits anerkannt und seinem Kontrahenten zum Sieg gratuliert. Die MPD war bis 2001 in Kap Verde an der Macht, bevor die PAICV die Mehrheit der Sitze im Parlament erlangte.

Kap Verde ist nicht nur eine der stabilsten Demokratien Afrikas, es ist neben Botswana auch das einzige Land des Kontinents, das nicht auf der Liste der 50 ärmsten Länder der Welt auftaucht, die von den Vereinten Nationen geführt wird. Als ein wichtiges Standbein der Wirtschaft von Kap Verde hat sich in den vergangenen Jahren der Tourismus entwickelt. Seit 2008 zählt der Inselstaat zu den Ländern mit mittlerem Einkommen. Der Ausgang der Parlamentswahl sorgt demnach für wenig Überraschung. Die Bevölkerung von Kap Verde scheint nach dem wirtschaftlichen Aufschwung keinen Grund zu sehen, die Regierungsführung ihres Landes zu verändern. Präsidentschaftswahlen werden in Kap Verde voraussichtlich im August dieses Jahres stattfinden.