CAF: Rebellen unterzeichnen Friedensvertrag

zentralafrr.gifDie Regierung der Zentralafrikanischen Republik hat sich mit der letzten bewaffneten Rebellenorganisation in dem armen Binnenland auf einen Friedensvertrag verständigt. Bei der Unterzeichnung des Vertrages sagte der Anführer der CPJP, Abdoulaye Issene Ramadan, dass dem Anliegen der Gruppe Gehör geschenkt worden sei. Die Zentralafrikanische Republik zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und hat seit Jahrzehnten mit Unruhen zu kämpfen.

Die Mitglieder der Rebellenorganisation CPJP (Convention des patriotes pour la justice et la paix) haben mit der Regierung der Zentralafrikanischen Republik einen Friedensvertrag ausgehandelt und an diesem Wochenende unterzeichnet. Die Regierung unter Präsident Francois Bozizé hofft, dass durch diesen Schritt die langen Jahre der Gewalt in dem armen Binnenland endgültig beendet werden.

Die CPJP ist die letzte der fünf wichtigsten Rebellenorganisationen in der Zentralafrikanischen Republik, die ihren bewaffneten Kampf gegen die Regierung einstellt. Die anderen vier Gruppen hatten sich bereits 2008 auf einen Friedensvertrag geeinigt. Die Kämpfer der CPJP waren insbesondere im Nordwesten des Binnenlandes, nahe der Grenze zum Tschad, aktiv.

„Wir hatten uns bewaffnet, um die marode Regierung, die Korruption, die Vetternwirtschaft und fehlende Teilhabe [der Bevölkerung] zu bekämpfen, die dieses Regime charakterisiert haben und wir glauben, dass unserem Anliegen Gehör geschenkt wurde“, sagte Abdoulaye Issene Ramadan, der Anführer der CPJP, nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages in der Hauptstadt Bangui. „Heute begraben wir das Kriegsbeil“, so Ramadan weiter.

Immer wieder hatten die Rebellen im Nordwesten Regierungstruppen angegriffen und für Instabilität in der Region gesorgt. Mitte letzten Jahres gelang ein erster Schritt in Richtung des nun geschlossenen Friedensvertrages, als ein Waffenstillstand vereinbart wurde. Seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 leidet die Zentralafrikanische Republik unter Misswirtschaft und korrupten Regimen.

Präsident Francois Bozizé gelangte 2003 durch einen Putsch an die Macht und wurde vergangenes Jahr im Amt bestätigt. Die Wahlen, bei denen sich Bozizé gegen Ange Felix Patasse, den er 2003 gestürzt hatte, durchsetzen konnte, wurden von der Opposition als betrügerisch bezeichnet.

Die Zentralafrikanische Republik verfügt über einen enormen Reichtum an Mineralien, gilt aber dennoch laut der Statistik der Vereinten Nationen zu einem der ärmsten Ländern der Welt. Aufgrund der seit Jahrzehnten instabilen politischen Lage  gibt es kaum Investoren.

Das schwache politische Regime hat auch dazu geführt, dass das Binnenland auch von externen Rebellenorganisationen aus der benachbarten Demokratischen Republik Kongo oder dem Sudan als Rückzuggebiet genutzt wird, weshalb die Regierung trotz des jetzigen Friedensvertrages weiterhin mit Problemen durch bewaffnete Rebellen zu rechnen hat.