Uganda: Produzent David Cecil auf Kaution entlassen

uganda.gif Der vergangene Woche in Uganda inhaftierte britische Produzent und Regisseur David Cecil ist auf Kaution aus der Haft entlassen worden. Er musste in Untersuchungshaft, weil er das Verbot des ugandischen Medienrats missachtet hatte, das die Aufführung eines Theaterstücks zum Thema Homosexualität untersagte.

Der britische Produzent und Regisseur David Cecil ist am Montag auf Kaution aus dem Gefängnis in Ugandas Hauptstadt Kampala entlassen worden. Cecil war am Donnerstag vergangener Woche unter dem Vorwurf der Missachtung der gesetzlichen Ordnung festgenommen worden. Er hatte mehrfach ein Theaterstück aufführen lassen, in dem das Thema Homosexualität in der Gesellschaft behandelt wird.

Entgegen erster Angaben seines Anwalts Francis Onyango entschied das Gericht, den Briten vorübergehend auf freien Fuß zu setzen. Cecil, der seit drei Jahren in Uganda lebt, musste eine Kaution von 500.000 Uganda-Shilling (umgerechnet rund 150 Euro) sowie seinen Reisepass hinterlegen. Nach Angaben seines Anwalts hat der 34-jährige die Tage in Untersuchungshaft gut überstanden. Er sei in guter gesundheitlicher Verfassung, so Herr Onyango in einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP.

Am 18. Oktober muss Cecil erneut vor Gericht erscheinen. Bis dahin darf er das Land ohne ausdrückliche Erlaubnis der ugandischen Justiz nicht verlassen. Sollte es zu einer Verurteilung kommen drohen dem Briten bis zu zwei Jahre Haft. Das Gericht drohte auch den Schauspielern des umstrittenen Theaterstücks mit Verhaftung, sollten sie es unerlaubt noch einmal aufführen.

Bereits kurz nach der Premiere des Stücks mit dem Titel „The River and the Mountain“ verhängte der regierungsabhängige Medienrat dessen Verbot. Homosexualität ist in Uganda nicht nur geächtet sondern auch ein Straftatbestand. Juristisch belangt werden kann man sogar für öffentliche Diskussionen über das Thema gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Trotz des Verbots entschied sich Cecil, der Produzent und Miturheber des Stücks, die Tragikkomödie in einigen kleinen Theatern in Kampala aufzuführen. Dieser mutige Schritt könnte ihm nun zum Verhängnis werden.

Auch international sorgte die Verhaftung des britischen Produzenten für Empörung. Zahlreiche Medien in Deutschland, Großbritannien, den USA aber auch Afrika berichteten über den Fall. Nicht nur in Uganda, auch in vielen anderen Ländern Afrikas ist Homosexualität ein Tabuthema. Die Lobby der Aktivisten, die sich für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzen, wächst jedoch stetig an.