Film aus Uganda gewinnt Sonderpreis der Berlinale

uganda.gif Homosexuelle in Uganda müssen schwer um ihre Rechte kämpfen. Sie werden von der Gesellschaft geächtet und sogar juristisch verfolgt. Eine Dokumentation über Aktivisten der Szene ist nun mit dem Preis „Cinema fairbindet“ ausgezeichnet worden. „Call me Kuchu“ wird auch in vielen deutschen Städten in den Kinos zu sehen sein.

„Call me Kuchu“ ist der Titel des Films aus Uganda, der den diesjährigen entwicklungspolitischen Filmpreis „Cinema fairbindet“ erhalten hat. Der Preis wird in Kooperation mit der Berlinale vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verliehen. Diese Auszeichnung wurde erstmals vor einem Jahr vom Bundesminister Dirk Niebel vergeben. Mit diesem Preis werden Filme ausgezeichnet, die Themen behandeln, die Menschen in vielen Ländern der Welt betreffen, jedoch selten in den großen Kinos landen. Auch der Film, der dieses Jahr ausgezeichnet wurde, handelt von einem Thema, das Menschen in allen Teilen der Welt bewegt: Den Kampf, den homosexuelle Menschen in vielen Ländern bis heute tagtäglich austragen müssen.

Die beiden Regisseurinnen Malika Zouhali-Worrall und Katherine Fairfax Wright begleiteten in ihrer Dokumentation „Call me Kuchu“ Aktivisten der Schwulenszene Ugandas und zeigen eindringlich deren Kampf in einer Gesellschaft, die Homosexuelle nicht nur ausgrenzt sondern auch verfolgt. Wie groß die Homophobie in Uganda ist, zeigten erst kürzlich die Debatten um einen Gesetzesentwurf, der die Todesstrafe für Homosexuelle durchsetzen will. Bereits jetzt drohen Schwulen und Lesben in Uganda harte Strafen. Haftstrafen von bis zu 14 Jahren drohen den Menschen, die bei homosexuellen Handlungen erwischt werden.

Unter den Aktivisten, die im Film „Call me Kuchu“ begleitet werden, ist auch David Kato, einer der mutigen Vorkämpfer für die Rechte der Homosexuellen in Uganda, der sich als einer der ersten öffentlich zu seiner Sexualität bekannte. Kato wurde noch während der Dreharbeiten der Dokumentation im Januar 2011 brutal ermordet. Ein tragisches Ereignis, das den Film in eine ganz neue Richtung driften lässt. Es ist ein Film, der in ruhiger Weise erzählt, manchmal traurig ist und manchmal komisch, aber in jedem Fall Hoffnung verbreiten soll.

Zusammen mit der Auszeichnung „Cinema fairbindet“ erhalten die Preisträgerinnen 5.000 Euro Prämie. Zudem wird der Film „Call me Kuchu“ mit der Unterstützung des BMZ in 25 deutschen Städten zu sehen sein.