Uganda: Präsidiale Geburtstagstorte beschlagnahmt

uganda.gifEtwa 20 Aktivisten der Opposition haben in Uganda den 73. Geburtstag des Präsidenten Yoweri Museveni gefeiert. 200 Polizisten beendeten die Feier umgehend und beschlagnahmten Geschenke und die Geburtstagstorte. Museveni selbst behauptet, erst 68 Jahre alt zu sein. Wäre er 73, dann dürfte er bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren.

Sicherheitskräfte haben in Uganda eine Geburtstagsfeier für den Präsidenten Yoweri Museveni unterbunden und Geschenke sowie die Geburtstagstorte konfisziert. Organisiert worden war die Feier von Mitgliedern der Opposition des Landes, die dem Präsidenten vorwerfen, bezüglich seines wahren Alters zu lügen.

Etwa 20 Aktivisten der „Free Uganda Now“ Gruppe versammelten sich am 30. Juni in Kampala mit bunt eingepackten Geschenken und einer Geburtstagstorte. Die öffentliche Feier wurde umgehend von 200 Polizisten in voller Schutzausrüstung mit Gummiknüppeln aufgelöst und die Präsente konfisziert. Was aus der beschlagnahmten Torte geworden ist, ist unbekannt. Der stellvertretende Polizeisprecher Vincent Ssekate begründete das Eingreifen der Sicherheitskräfte damit, dass es keine Genehmigung für die Veranstaltung gegeben habe.

Die Aktivisten feierten Musevenis 73. Geburtstag. Der Präsident selbst und seine Regierung behaupten allerdings, Yoweri Museveni sei erst 68 Jahre alt. Brisanz erhält das wahre Alter des Staatschefs aus dem Grund, dass Präsidentschaftskandidaten in Uganda maximal 75 Jahre alt sein dürfen. Wäre Museveni tatsächlich 73 Jahre alt, so dürfte er bei den nächsten Wahlen in 2016 nicht mehr antreten.

Da es in Uganda keine offiziellen Aufzeichnungen darüber gibt, wer wann geboren wurde, dürfte es ziemlich schwierig werden, das genaue Alter des Präsidenten nachzuweisen. Auf jeden Fall gibt es keine offizielle Feier, die Musevenis Geburtstag kennzeichnen würde. Die Opposition beruft sich bei ihrer Einschätzung auf Informationen, die sie in der ehemaligen Schule des Präsidenten und bei Freunden des Machthabers eingeholt hat.

Museveni der seit 1986 an der Macht ist wurde Anfang des Jahres im Amt bestätigt, die Opposition wirft ihm jedoch Wahlbetrug vor. Die vergangenen Monate kam es in dem ostafrikanischen Land immer wieder zu von der Opposition organisierten Protesten wegen der hohen Lebensmittel- und Benzinpreise. Die Demonstrationen wurden von der Regierung brutal unterdrückt, etliche Menschen wurden getötet.