Google Maps verzeichnet Südsudan im Kartenmaterial

suedsudan-s.gifGoogle Maps hat den im Juli dieses Jahres neu gegründeten Staat Südsudan in sein Kartenmaterial aufgenommen. Eine von 1.700 Menschen unterzeichnete Petition im Internet fordert neben Google auch Yahoo!, Microsoft und National Geographic dazu auf, ihre Online-Karten zu aktualisieren und der Staatsgründung entsprechend Rechnung zu tragen.

Am 9. Juli 2011 hat sich der Südsudan offiziell für unabhängig erklärt und sich vom Norden des Landes abgespalten. Kurz darauf wurde das zentralafrikanische Land offiziell von den Vereinten Nationen als 193. Staat aufgenommen. Auch in andere internationale Gremien, wie zum Beispiel den Internationalen Währungsfond, wurde der Südsudan umgehend aufgenommen. Doch auf Karten im Internet hat man die junge Nation bisher vergeblich gesucht.

Das hat sich jetzt geändert. John Tanza Mabusu, ein Journalist, der aus dem Südsudan stammt und in Washington lebt, hat auf der Homepage www.change.org im August eine Petition gestartet, die die großen Online-Dienstleister Google, Yahoo!, Microsoft und National Geographic dazu aufruft, das Land in ihrem jeweiligen Kartenmaterial zu verzeichnen.

Die Petition wurde bereits von knapp 1.700 Menschen weltweit unterzeichnet und zeigt erste Wirkung: Google Maps hat den vorläufigen Grenzverlauf zwischen dem Sudan und dem Südsudan in seine Karten aufgenommen. Der genaue Grenzverlauf zwischen den beiden Ländern ist noch umstritten, besonders der Verbleib der ölreichen Abyei-Region führt zu regelmäßigen Streitigkeiten. Google Maps trägt dieser Tatsache ebenfalls Rechenschaft und hat die fragliche Grenzziehung gestrichelt markiert.

Auf den Online-Karten von Yahoo!, Microsoft und National Geographic findet man den Südsudan noch nicht. Mabusu, der die Petition sechs Wochen nach Erklärung der Unabhängigkeit ins Netz gestellt hat, erklärt die Wichtigkeit seiner Forderung folgendermaßen: „Die Verzeichnung des Südsudan in den Karten wird den Menschen dieser jungen Nation Stolz und eine neues Gefühl der Identität als Bürger eines souveränen Staates geben.“

Die Möglichkeit einer räumlichen Verortung kann als wichtiger Schritt bei der Schaffung eines Zugehörigkeitsgefühls betrachtet werden. Mabusu ergänzte weiter, dass die Menschen des Südsudan lang und hart für ihre Unabhängigkeit gekämpft  und dabei viel Leid erlebt hätten. Daher sei es an der Zeit, dass auch die Weltkarten diesen Anstrengungen Rechnung tragen und auf den Südsudan verzeichnen.