Südsudan ist neuestes UN-Mitglied

suedsudan-s.gif Die Abstimmung über die Aufnahme des Südsudan in die Gemeinschaft der Vereinten Nationen verlief eindeutig: Gegenstimmen gab es keine. Erst am Samstag ist die Abspaltung des Südsudan vom Norden offiziell vollzogen worden. Nun ist der jüngste Staat der Welt bereits Mitglied der UN. Generalsekretär Ban Ki Moon sprach am Donnerstag von einem „historischen Moment“ und hieß den Südsudan offiziell in der Staatengemeinschaft willkommen.

Als 193. Staat wurde der Südsudan nur wenige Tage nach seiner Gründung in die Gemeinschaft der Vereinten Nationen aufgenommen. Erst am Samstag war die Abspaltung des Südsudan vom Norden offiziell und feierlich vollzogen worden. Der jüngste Staat der Welt ist die Folge eines Friedensvertrags von 2005, in dem ein Volksentscheid über die Sezession des südlichen Teils des Sudan vom Norden beschlossen wurde. Damit wurde ein über Jahrzehnte andauernder Bürgerkrieg in Afrikas größtem Land beendet, der mehr als zwei Millionen Menschen das Leben kostete.

Seit 9. Juli also ist der Südsudan ein eigenständiger Staat. Und seit Donnerstag zählt das Land nun auch zu den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. Die Abstimmung in der UN-Vollversammlung in New York hätte deutlicher nicht ausfallen können. Es gab nicht eine Stimme gegen die Aufnahme des afrikanischen Landes in die Staatengemeinschaft. Damit ist eines der vielen Ziele, die sich die Regierung in der Hauptstadt Juba gesetzt haben, bereits erreicht worden.

Die Empfehlung, den Südsudan in die UN aufzunehmen, kam von Seiten des UN-Sicherheitsrates. Das zentrale Gremium der Staatengemeinschaft, derzeit geleitet von Deutschland, gab die Empfehlung weiter an die UN-Vollversammlung, die dann per Akklamation abstimmte. Das letzte Land, das in die Gemeinschaft der Vereinten Nationen aufgenommen wurde, war Montenegro im Jahr 2006.

Ban Ki Moon, der UN-Generalsekretär, sprach von einem „historischen Moment“ und hieß den Südsudan aufs herzlichste als neues Mitglied in den Vereinten Nationen willkommen. Er sprach aber auch die Probleme an, die zwischen dem Sudan und dem Südsudan auch nach der Teilung weiterhin bestehen. Ban Ki Moon forderte die Regierungen beider Länder dazu auf, in Zukunft verstärkt zusammenzuarbeiten und die Rivalitäten beizulegen. Schließlich teilten die Menschen in beiden Ländern dasselbe Schicksal.

Besonders in den Grenzregionen zwischen Südsudan und Sudan brodelt es in den vergangenen Wochen heftig. Erst kürzlich erschütterte die Welt die Nachricht von Massengräbern, die auf Bildern einer Satellitenkamera in Südkordofan entdeckt worden sind. Auch in der Region Abyei kommt es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen beider Staaten.