Friedensnobelpreis für Menschenrechtlerinnen aus Liberia

liberia.gif Drei Frauen werden dieses Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Zwei der Preisträgerinnen, Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und die Menschenrechtlerin Leymah Gbowee, kommen aus Liberia und wurden aufgrund ihres Einsatzes für den Frieden in ihrem Land geehrt. Ausgezeichnet wurde auch die Journalistin Tawakkkul Karman aus dem Jemen.

Der Friedensnobelpreis 2011 geht dieses Jahr an drei Frauen, das gab am Freitag das fünfköpfige Komitee in Norwegens Hauptstadt Oslo bekannt. Neben der liberianischen Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und ihrer Landsfrau, der Frauenaktivistin Leymah Gbowee, wurde Tawakkkul Karman, eine Journalistin aus dem Jemen, mit dem Preis ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen hätten sich auf friedlichem Weg für die Rechte der Frauen und für den Frieden in ihren Ländern eingesetzt, hieß es in der Begründung der Jury. Die Entscheidung des Komitees solle ein Zeichen dafür sein, dass Frauen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Demokratie und friedlicher Entwicklung seien, sagte der Chef der Jury, Thorbjørn Jagland, weiterhin. Eine Welt ohne Kriege sei nur dann möglich, wenn Frauen dieselben Rechte zugestanden werden wie den Männern.

Die beiden Preisträgerinnen aus Liberia wurden unter anderem für ihren Einsatz für die Beendigung des 13 Jahre dauernden Bürgerkrieges in ihrem Land ausgezeichnet. Ellen Johnson-Sirleaf wurde 2006 zur ersten Frau an der Spitze eines afrikanischen Landes gewählt. Durch die Einrichtung einer "Wahrheits- und Versöhnungskommission" nach südafrikanischem Vorbild trug sie maßgeblich zum Friedensprozess in Liberia bei. Auch für die schwer traumatisierten ehemaligen Kindersoldaten, die während des Bürgerkrieges in Liberia Unvorstellbares erleiden mussten, setzte sich Johnson-Sirleaf als Präsidentin ein. Nicht zuletzt ist Johnson-Sirleaf bekannt für ihren Einsatz für die Rechte der Frauen in ihrem Land.

Die Menschenrechtsaktivistin Leymah Gbowee engagierte sich bereits in jungen Jahren als Sozialarbeiterin für Jugendliche in der Hauptstadt Monrovia. Mitte der 1990er Jahre war sie als Beraterin in einer Einrichtung für Flüchtlinge des Bürgerkrieges tätig. 2001 übernahm Gbowee die Koordination des Friedensnetzwerkes „Women in Peacebuilding“ (WIPNET), das zur Stärkung der Rolle der Frauen in der Befriedung von Konflikten und beim Wiederaufbau ins Leben gerufen wurde. Nicht zuletzt ist die neue Friedensnobelpreisträgerin Mitbegründerin der Aktion „Women of Liberia Mass Action for Peace“.

Die Vergabe des Friedensnobelpreises an zwei Frauen aus Afrika und eine Frau aus der arabischen Welt ist ein starkes Signal für die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie für die Demokratiebewegungen in diesen Regionen.