Nashörner in Südafrika stark gefährdet

suedafrika1.gif Die illegale Tötung von Nashörnern in Südafrika hat in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden nach Angaben der Umweltorganisation WWF knapp 200 Nashörner durch Wilderer getötet. Gründe sind unter anderem der gestiegene Bestand der Tiere durch verstärkte Schutzmaßnahmen sowie der große Absatzmarkt der Hörner in den asiatischen Ländern.

Fast 200 Nashörner wurden in Südafrika in diesem Jahr bereits von Wilderern getötet. Das gab kürzlich die Umweltorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) bekannt. Allein 126 der insgesamt 193 bekannt gewordenen Tiere wurden im Krüger-Nationalpark getötet. Die Wilderei in Südafrika nimmt in den letzten Jahren erschreckende Ausmaße an. Im vergangenen Jahr fielen 333 Nashörner der Wilderei zum Opfer. Eine traurige Rekordzahl. Nur drei Jahre zuvor lag die Zahl der illegal getöteten Tiere noch bei insgesamt dreizehn. Woher kommt dieser drastische Anstieg der Wilderei?

Eine Antwort ist der verstärkte Schutz der Tiere in Südafrika. Ganz besonders in den ausgewiesenen Schutzgebieten, von denen der Krüger-Nationalpark mit Abstand der größte, bekannteste und daher auch der am stärksten kontrollierte Südafrikas ist. Die Maßnahmen, die den Erhalt der Tiere zum Ziel hatten, hatten offenbar auch unbeabsichtigte Folgen. Denn der Bestand der Nashörner in Südafrika hat sich in den letzten Jahren gut erholt. Die Anzahl der Nashörner ist gestiegen. Und damit auch die Anzahl der Wilderer, wie der WWF-Experte Joseph Okori bestätigt.

Die Organisation geht inzwischen von organisierten Verbrecherbanden aus, die sich auf die Wilderei von Nashörnern spezialisiert haben. Der Absatzmarkt ist groß, vor allem in Asien. Dort wird das Horn der Tiere in der traditionellen Medizin verwendet. Die Nachfrage ist entsprechend hoch und damit auch die Preise. Die Maßnahmen und Regulatoren der südafrikanischen Regierung, die den Export der Hörner verhindern sollen, zeigen bisher nur wenig Wirkung.

Südafrika hat seine Maßnahmen zum Schutz der Tiere aufgrund der drastisch gestiegenen Zahlen an illegal getöteten Tieren verstärkt. Im Krüger-Nationalpark gibt es seit Beginn des Jahres Patrouillen, die die Wilderer abschrecken sollen. Und auch die juristische Ahndung der Wilderei soll künftig ernster genommen werden. Allein in diesem Jahr sind 123 Menschen gefasst und festgenommen worden, die der illegalen Tötung von geschützten Wildtieren verdächtigt wurden. Ein Urteil vor Gericht erhielten allerdings nur sechs der Verdächtigen.