Sudan: Präsident al-Bashir droht Südsudan

sudan1.gif Medienberichten zufolge hat der Präsident des Sudan, Omar al-Bashir, angekündigt, die Regierung des Nachbarlandes Südsudan stürzen zu wollen. Seit Monaten gibt es schwere Kämpfe um die ölreiche Region Abyei an der Grenze zwischen den Ländern. Mittelpunkt der Gefechte ist seit einigen Wochen das Ölfeld Heglig. Die internationale Gemeinschaft äußerte sich besorgt über die Äußerungen al-Bashirs.

Im Konflikt um das Ölfeld Heglig in der umstrittenen Grenzregion Abyei zwischen dem Sudan und dem Südsudan ist weiterhin kein Ende absehbar. Schon seit Monaten kommt es in dieser Region immer wieder zu schweren Gefechten. Der Kampf um Heglig hat sich seit Ende März bedrohlich intensiviert. Die beiden Parteien bezichtigen sich gegenseitig mit den Angriffen begonnen zu haben. Auch am Mittwoch und am Donnerstag soll der Sudan den Südsudan mehrfach attackiert haben, wie ein Sprecher der südsudanesischen Regierung den Medien mitteilte. Die Angriffe seien jedoch zurückgeschlagen worden. Seit letzter Woche haben die Soldaten der „Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung“ (SPLA) die Kontrolle in Heglig übernommen. Da die umkämpfte Region von internationalen Reportern kaum zugänglich ist, sind eine neutrale Berichterstattung sowie eine verlässliche Auswertung der gegenseitigen Bezichtigungen extrem schwer.

Gesichert scheint jedoch die Nachricht zu sein, dass der Präsident des Sudan, Omar al Baschir, am Mittwoch konkrete Drohungen gegen die Regierung in Juba, im Südsudan, geäußert hat. Die SPLA handle gegen die Interessen der Bevölkerung ihres Landes, weshalb diese von ihrer Regierung befreit werden müsse, so al-Bashir. Er drohte konkret damit, die Regierung in Juba zu stürzen. Im Vergleich zu den Äußerungen des sudanesischen Präsidenten schlägt die Regierung in Juba vermeintlich diplomatischere Töne an. Sie forderte den Sudan auf, in Verhandlungen einzuwilligen, in denen die Afrikanische Union als Vermittler auftritt.

Unterdessen wächst in der internationalen Gemeinschaft die Sorge um die Zukunft der beiden Staaten. Neben Ägypten hat auch die USA bereits Delegierte nach Juba sowie nach Khartum geschickt, um in dem Konflikt zu vermitteln. Und auch China und die Vereinten Nationen haben die beiden Länder dazu aufgerufen, die Gewalt unverzüglich einzustellen. Der ehemalige Präsident Südafrikas, Thabo Mbeki, hatte die UN am Dienstag dazu aufgefordert, sich an der Lösungsfindung des Konfliktes zwischen dem Sudan und dem Südsudan zu beteiligen. Es gibt Spekulationen darüber, dass die UN Sanktionen gegen beide Länder plant. Bestätigt wurden Überlegungen des Rates bezüglich dieser Maßnahme jedoch bisher nicht.