Somalia: Al Shabaab im Süden angegriffen, Autobombe in Mogadischu

somalia.gifBei einem Selbstmordanschlag auf einer belebten Kreuzung in Mogadischu sind fünf Menschen getötet worden. Der Täter ist sehr wahrscheinlich ein Mitglied der radikal-islamistischen al Shabaab Miliz. Im Süden des Landes kam es am Wochenende zu mehreren Gefechten, bei denen Dutzende Milizionäre und elf somalische Soldaten getötet wurden. Auch die kenianische Luftwaffe flog Angriffe auf Stellungen der al Shabaab.

Während die radikal-islamistische al Shabaab Miliz im Süden Somalias am Wochenende bei Kämpfen zahlreiche Verluste erlitten haben, sorgen sie in der Hauptstadt Mogadischu weiterhin mit Attentaten für Unruhe. An einer belebten Kreuzung unweit der türkischen Botschaft hat sich am Dienstag ein Mann mit einer Autobombe in die Luft gesprengt.

Der Selbstmordattentäter, der aller Wahrscheinlichkeit nach der al Shabaab angehörte, war an der Straßenkreuzung von einem Polizisten gestoppt worden. Als dieser das Fahrzeug durchsuchen wollte, zündete der Attentäter die Bombe. Durch die Explosion wurden der Fahrer, der Polizist und ein Zivilist sofort getötet. Zwei weitere Zivilisten erlagen kurz darauf ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Die al Shabaab Miliz, deren Ziel die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates in Somalia ist, hat im August einen „taktischen Rückzug“ aus der Hauptstadt angekündigt, führt aber seitdem weiterhin Anschläge dort aus. Die Regierung kann die weitgehende Kontrolle über Mogadischu nur mit der Unterstützung von 9.000 Soldaten der Afrikanischen Union aufrecht erhalten. Die Miliz, der Verbindungen zu al Qaeda nachgesagt werden, kontrolliert hingegen nahezu den kompletten Süden des ostafrikanischen Landes.

Seit zwei Monaten versuchen Soldaten der Regierung in Zusammenarbeit mit Truppen aus dem westlich angrenzenden Kenia die Machtbasen der al Shabaab im Süden zu zerstören. Kenia hatte den Vorstoß initiiert, nachdem es auf seinem Staatsgebiet zunehmend zu Entführungen und Anschlägen durch Milizionäre kam. Bobachter berichten jedoch, dass die Offensive aufgrund anhaltender Regenfälle und mangelnder Strategie nur schleppend voran kommt.

Der kenianische Sprecher des Militärs, Emmanuel Chichir, gab am Dienstag allerdings bekannt, dass es am Wochenende zu mehreren Zusammenstößen mit den Rebellen gekommen sei. In Hayo sind bei Gefechten etwa ein Dutzend al Shabaab Mitglieder und elf somalische Soldaten getötet worden. Bei der Bodenoffensive auf die Stadt, die zwischen der kenianischen Grenze und der Rebellenhochburg Afmadow liegt, waren keine kenianischen Truppen beteiligt, so Chichir weiter. Kenianische Kampfjets haben am Wochenende aber Luftangriffe auf zwei Lager der Milizen nahe Afmadow geflogen. Dabei seien etliche al-Shabaab Kämpfer getötet und militärisches Gerät zerstört worden.