Mauretanischer Präsident angeschossen

mauretania.gifDer mauretanische Präsident Mohamed Ould Abdel Aziz ist angeschossen worden. Ein Sprecher der Regierung gab allerdings bekannt, dass es sich nicht um ein Attentat gehandelt habe. Vielmehr sei der Konvoi des Präsidenten versehentlich von einer Militärpatrouille angegriffen worden. Abdel Aziz befindet sich nicht in Lebensgefahr und gab direkt aus dem Krankenhaus ein Fernsehinterview, bevor er zur weiteren Behandlung nach Paris ausgeflogen wurde.

Der mauretanische Präsident Mohamed Ould Abdel Aziz wurde gestern Nacht angeschossen, befindet sich lokalen Medienberichten zufolge aber nicht in Lebensgefahr. Die Behörden Mauretaniens gaben bekannt, dass es sich bei dem Zwischenfall nicht um einen Attentatsversuch, sondern um einen Unfall gehandelt habe.

Der Präsident soll sich auf dem Weg von Tweila, das nördlich der Hauptstadt Nouakchott gelegen ist, zurück zu seinem Amtssitz befunden haben, als sein Konvoi aufgrund eines Missverständnisses von einer Militärpatrouille angegriffen wurde. Das Staatsoberhaupt wurde umgehend in ein Krankenhaus in der Hauptstadt gebracht und operiert.

Ein Mitarbeiter des Krankenhauses gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an, dass ein Projektil entfernt worden sei. Unklar ist bisher aber noch, wo genau Abdel Aziz getroffen wurde. Die BBC berichtet unter Berufung auf den Kommunikationsminister des westafrikanischen Staates von einer Schussverletzung am Arm, während die Nachrichtenagentur Reuters medizinische Kreise zitiert, die von einer Verletzung am Unterleib sprechen.

Nur wenige Stunden nach seiner Operation gab der 55-jährige Präsident von seinem Krankenbett aus ein Fernsehinterview, in welchem er sich an die mauretanische Bevölkerung wandte. Er rief die Menschen zu Ruhe auf und versicherte ihnen, dass es ihm gut gehe. Im Anschluss an das Interview wurde Abdel Aziz zur weiteren Behandlung nach Paris ausgeflogen, wobei nicht bekanntgegeben wurde, welche Art der Behandlung er in Frankreich erhalten soll.

Der ehemalige General Mohamed Ould Abdel Aziz gelangte 2008 nach einem Militärputsch an die Macht und gewann im darauf folgenden Jahr die Präsidentschaftswahlen. Seit seinem Amtsantritt ist Mauretanien weitestgehend zu Ruhe gekommen. In der Region zählt Mauretanien als wichtige Instanz im Kampf gegen radikal-islamistische Rebellen.

Im vergangenen Jahr hatte das Militär des Landes in Zusammenarbeit mit malischen Truppen verstärkt Rückzugsorte der militanten Islamisten im Norden Malis angegriffen. Die Machtübernahme der Rebellen über den Norden Malis dieses Jahr stellt auch für das benachbarte Mauretanien eine Bedrohung dar. Die weiten Wüstengebiete entlang der gemeinsamen Grenze sind schwer zu kontrollieren und Mauretanien hat großes Interesse daran, dass die malische Regierung baldmöglichst gegen die Rebellen vorgeht.