Mali: Gespräche über Regierung der nationalen Einheit angekündigt

mali.gif Am kommenden Samstag wird es in Burkina Faso ein Gipfeltreffen zur Krise in Mali geben. Seit dem Sturz des Präsidenten durch das Militär ist das Land praktisch geteilt. Im Norden haben Tuareg-Rebellen und islamistische Gruppierungen die Kontrolle übernommen. In Burkina Faso soll nun über eine Regierung der nationalen Einheit debattiert werden.

Am kommenden Samstag soll in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, ein Gipfel westafrikanischer Staaten zur Krise in Mali abgehalten werden. Das teilte der Außenminister Burkina Fasos, Djibrill Bassole, am Montag den Medien mit. Nicht nur Politiker, auch zivile Persönlichkeiten sollen auf dem Gipfel über eine Regierung der nationalen Einheit in Mali beraten. Seit dem Putsch der Militärs im März dieses Jahres ist der westafrikanische Staat praktisch geteilt. Im Norden haben Tuareg-Rebellen und diverse islamistische Gruppierungen die Macht in der Region übernommen. Unter den Islamisten ist allen voran die Ansar al-Din, die in engem Kontakt mit der maghrebinischen Al Qaida steht. Sie wollen den Norden Malis zu einem islamistischen Gottesstaat machen, in dem das Recht der Scharia gilt. Für weltweite Empörung sorgte vor Kurzem die Meldung, dass die Islamisten in Timbuktu mehrere der Mausoleen und andere Jahrhunderte alte Relikte in Timbuktu zerstört haben, die auf der roten Liste der Weltkulturerbestätten der UNESCO stehen.

Das Hauptziel der Tuareg-Rebellen ist die Unabhängigkeit von der Regierung im Süden Malis. Zwischen beiden Gruppen kommt es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen. Am meisten jedoch leiden die Bewohner der Region unter der ständigen Bedrohung der Rebellen wie auch der Islamisten. Zehntausende sind bereits in die Nachbarländer geflüchtet. Der Niger, ein Land, in dem selbst rund 15 % der Bevölkerung nicht genügend Nahrungsmittel haben, kann mit dieser Flüchtlingswelle nur schwer umgehen. Experten befürchten, dass es zwischen den Einheimischen und den Flüchtlingen aus Mali zu Konflikten kommen wird. Innerhalb Malis ist die Zahl der Flüchtlinge sogar noch größer. Schätzungen zufolge gibt es derzeit mindestens 150.000 Vertriebene im eigenen Land.

Um den Staat Mali wieder zu einem stabilen Land zu machen, den Norden eingeschlossen, wird ein Gipfeltreffen wie das am Samstag mit Sicherheit nicht ausreichen. Der Außenminister Burkina Fasos zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass es einer Regierung der nationalen Einheit gelingen könne, diese Herausforderungen zu meistern.