Akazienart soll Ernährungsprobleme in Afrika lösen

malawi.gifUntersuchungen von Agrarexperten zufolge könnte eine spezielle Akazienart, "Fertilizer Tree" genannt, die Produktion von Nahrungsmitteln erheblich steigern und so den Mangel an landwirtschaftlichen Produkten zur Ernährung der Bevölkerung in Afrika eindämmen. In Ländern wie Malawi oder Niger konnten durch den Einsatz dieser Baumart bereits beträchtliche Produktionssteigerungen verzeichnet werden.

Auf der Weltkonferenz zu Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Klimawandel, die vergangene Woche in Den Haag stattgefunden hat, war unter anderem das Ernährungsproblem auf dem afrikanischen Kontinent ein zentrales Thema. Zur Konferenz waren Agrarexperten sowie Mitglieder diverser politischer und ziviler Organisationen aus mehr als achtzig Ländern angereist.

In Afrika südlich der Sahara sind bis zu 80 % der Menschen von der Landwirtschaft abhängig. Da die Folgen des klimatischen Wandels diesen Teil der Erde ganz besonders betreffen, müssen dringend Investitionen in die Landwirtschaft dieser Länder getätigt werden, so der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan. Langanhaltende Dürren oder dramatische Überschwemmungen, wie sie erst kürzlich in Westafrika zu beobachten waren, bedrohen in immer kleiner werdenden Abständen die Menschen in Sub-Sahara Afrika.

Wissenschaftler präsentierten auf der Konferenz ihre Erkenntnisse über die Wirkung eines speziellen Baumes, der die Erträge in der Landwirtschaft auf simple Weise signifikant erhöht. Die Faidherbia albida, eine immergrüne Akazienart, ist daher auch bekannt unter dem Namen „Fertilizer Tree“. Diese Akazien sind erstklassige Nitrogenumwandler. Sie fördern dauerhaft die Fruchtbarkeit der Böden, ohne mit den angebauten Produkten um Nährstoffe zu konkurrieren. Jeder Baum dieser Art kann auf diese Weise die Produktion der Ernten für bis zu hundert Jahre positiv beeinflussen.

Wie positiv sich der „Fertilizer Tree“ auf den Nahrungsmittelanbau auswirkt, zeigt das Beispiel von Kleinbauern in Malawi. Dort hat sich die Produktion von Mais auf Feldern, auf denen neben dem Mais auch die spezielle Akazienart angelegt wurde, um annähernd 300 % erhöht. Ähnliche Ergebnisse konnten auch in Sambia und im Niger festgestellt werden. Weitere Beispiele findet man in der Internetausgabe der Science Daily.

Die Wissenschaftler, die die Wirkung der Faidherbia albida auf die landwirtschaftliche Produktion untersucht haben, forderten auf der Konferenz die afrikanischen Entscheidungsträger auf, diese simple Technik in ihren Ländern zu verbreiten. Da sie günstig erhältlich und einfach anwendbar sei, könne so das Ernährungsproblem auf dem afrikanischen Kontinent effektiv und effizient bekämpft werden. Besonders kleinbäuerlichen Betrieben könnten so schnell und ohne viel Aufwand zu beträchtlichen Produktionssteigerungen verholfen werden.