Liberia unterzeichnet Abkommen gegen illegalen Holzeinschlag

liberia.gif Als fünftes Land in Westafrika hat nun auch Liberia ein partnerschaftliches Abkommen mit der Europäischen Union gegen illegalen Holzeinschlag unterzeichnet. Ab 2012 gibt es stärkere Kontrollen beim Import von Tropenhölzern in die Länder der Europäischen Union. Durch das Abkommen soll der Handel mit Holz zwischen Liberia und Europa auch nach dem Inkrafttreten dieses neuen Gesetzes gesichert werden.

Am Montag unterzeichnete die Regierung Liberias ein freiwilliges Partnerschaftsabkommen mit der Europäischen Union zur Bekämpfung von illegalem Holzeinschlag. Es soll dazu beitragen, die Restriktionen gegen nicht genehmigte Abholzungen zu verstärken, in dem legal erwirtschaftetes Holz mit speziellen Kennzeichnungen erkennbar gemacht und so der Handel mit Hölzern aus illegalem Holzeinschlag erschwert werden soll.

Hintergrund des Abkommens ist das umfassende EU-Importverbot von illegalen Hölzern, das im Jahr 2012 in Kraft treten wird. Neben Liberia haben vergangenes Jahr bereits Ghana, Kamerun, die Zentralafrikanische Republik und die Demokratische Republik Kongo ähnliche Abkommen mit der Europäischen Union abgeschlossen. So soll erreicht werden, dass die Länder auch nach der Implementierung des EU-Importverbotes für illegal erwirtschaftete Hölzer ihre Handelsbeziehungen zu Europa beibehalten können. Abgesichert ist das durch die spezielle Kennzeichnung legaler Hölzer, die in dem Abkommen enthalten ist. Jedes Stück des wertvollen Holzes kann dadurch bis zu seinem Ursprung zurückverfolgt werden.

Der Anteil an Regenwald an der Vegetation Liberias zählt mit 45 % der Gesamtfläche des Landes zu den weltweit höchsten. Der Regenwald bietet Lebensraum für unzählige seltene Tier- und Pflanzenarten, die nur in diesem Umfeld lebensfähig sind. Mit der zunehmenden Abholzung der immergrünen Wälder ist also nicht nur ein ganz besonderes Stück Natur bedroht, sondern auch die einzigartige Tierwelt dieser Gebiete.

Der Schutz der Regenwälder ist bei den Menschen in Europa ein zunehmend wesentlicher Aspekt beim Kauf von Holzgegenständen wie Möbel oder Musikinstrumenten geworden. Nachdem die Europäische Union ab 2012 nun mit verstärkten Kontrollen gegen den Import illegal geschlagener Hölzer in Westafrika und anderen Regionen vorgeht, muss sich der europäische Kunde tropischer Hölzer keine Gedanken mehr über einen vermeintlichen Beitrag zur Zerstörung der Regenwälder machen. Ein Aspekt, den der Éntwicklungsbeauftragte der EU Andris Piebalgs ganz besonders betonte.

Für Liberia besteht der Nutzen des Abkommens unter anderem auch darin, sich gegenüber der EU als transparentes, rechtsstaatliches Land zu präsentieren, das gute Regierungsführung betreibt. Während des 14-jährigen Bürgerkrieges in Liberia diente die illegale Holzwirtschaft nicht unwesentlich der Finanzierung der Kampfhandlungen. Die neue Präsidentin des Landes, Ellen Johnson-Sirleaf, will nun ein Zeichen setzen, dass ihr Land Liberia seither ein anderes geworden ist.