Kenia: Drei Tote bei Anschlag auf Kneipe

kenia.gifBei einem Bombenanschlag auf eine Kneipe in der kenianischen Hafenstadt Mombasa sind drei Menschen getötet worden, bis zu 30 wurden verletzt. Die kenianische Polizei hat bereits einen Verdächtigen festgenommen und vermutet, dass die somalische al-Shabaab Miliz für den Anschlag verantwortlich ist. Kenia unterstützt mit 5.000 Soldaten den Kampf der schwachen somalischen Regierung gegen die Terrororganisation.

Bei einem Terroranschlag auf eine Kneipe in der kenianischen Küstenstadt Mombasa sind drei Menschen getötet worden. Die Ursache für die Explosion ist noch nicht restlos geklärt, aber die Polizei geht davon aus, dass eine Handgranate in die Kneipe geworfen wurde. Die Beamten gaben weiterhin bekannt, dass eine zur Behandlung ins Krankenhaus gebrachte Person mittlerweile als Tatverdächtiger verhaftet wurde.

Der Anschlag ereignete sich gegen 22 Uhr am gestrigen Abend, als zahlreiche Menschen in der Bar Jericho das Viertelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft, England gegen Italien, verfolgten. Das Internationale Rote Kreuz gab die Zahl der Verletzten mit 25 an, während die kenianische Polizei von bis zu 30 Verletzten spricht. Eine Person starb direkt am Ort des Anschlags, zwei weitere erlagen wenig später ihren Verletzungen im Krankenhaus.

In den vergangenen Monaten ist es im Nordosten Kenias, nahe der somalischen Grenze, sowie in den wichtigsten Städten des Landes, Nairobi und Mombasa, wiederholt zu Terroranschlägen gekommen. Die Regierung Kenias macht die somalische al-Shabaab Miliz für die Attentate verantwortlich. Die Rebellenorganisation, die sich dieses Jahr offiziell mit al-Qaida verbündet hat, hat Kenia den Krieg erklärt, da das ostafrikanische Land versucht, mit zahlreichen Soldaten in Somalia eine Destabilisierung der gesamten Region zu vermeiden.

Der Einfluss der Zentralregierung Somalias erstreckt sich kaum über die Grenzen der Hauptstadt Mogadischu. Weite Gebiete im Westen und Süden des Landes sind unter der Kontrolle der al-Shabaab Miliz. Kenia hat Anfang des Jahres eine Offensive nördlich der eigenen Grenzen gestartet, um die Rebellen zurückzudrängen und die gestiegene Anzahl der Angriffe auf kenianischem Staatsgebiet zu unterbinden.

Die etwa 5.000 Soldaten, die an dem Einsatz beteiligt waren, sind mittlerweile offiziell in die Friedensmission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) eingegliedert worden. Als Reaktion darauf hat al-Shabaab Terroranschläge in Kenia angekündigt. Bei Anschlägen mit Handgranaten in der Hauptstadt Nairobi und der Hafenstadt Mombasa sind bisher 15 Menschen getötet worden. Darüber hinaus fürchtet das Land enorme Einbußen im Tourismus, der eine zentrale Einnahmequelle darstellt.