Thailand beschlagnahmt halbe Tonne Elfenbein aus Kenia

kenia.gifDer Zoll am internationalen Flughafen Bangkok hat eine halbe Tonne Elfenbein im Wert von mehr als 700.000 US-Dollar beschlagnahmt. Die in Holzkisten verpackte Lieferung wurde von Kenia aus verschickt. In den vergangenen Jahren hat in zahlreichen afrikanischen Ländern die Wilderei wieder stark zugenommen. Sowohl in den Herkunfts- als auch den Zielländern müssen strikte Maßnahmen gegen den illegalen Elfenbeinhandel ergriffen werden.

Die thailändischen Behörden haben am internationalen Flughafen in der Hauptstadt Bangkok eine halbe Tonnen Elfenbein beschlagnahmt, die mit einem Flieger aus Kenia angekommen ist. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES-Abkommen) verbietet den Handel mit Elfenbein seit 1989. Dennoch nimmt der illegale Handel mit den Stoßzähnen von Elefanten in den letzten Jahren stetig  zu. Der vom thailändischen Zoll entdeckte Fund hat einen Gegenwert von mehr als 700.000 US-Dollar.

Die Stoßzähne waren in Holzkisten versteckt, deren Inhalt als kunsthandwerkliche Erzeugnisse deklariert war. Häufig wird das Elfenbein in Thailand zu Schnitzereien oder Schmuck weiterverarbeitet oder direkt in andere Länder, wie beispielsweise China, weiterverkauft. Dort wird es in pulverisierter Form Medikamenten beigefügt, wegen seiner angeblich gesundheitsfördernden Wirkung.

Weltweit wurden vergangenes Jahr 24 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt – trauriger Rekord seit dem internationalen Verbot des Handels 1989. Der größte Teil davon verließ den afrikanischen Kontinent über Kenia und Tansania und war für den chinesischen sowie thailändischen Markt bestimmt. Auch wenn die Zahlen keine Auskunft über die tatsächlich geschmuggelte Menge an Elfenbein gibt, so machen sie doch klar, dass die Wilderei in den vergangenen Jahren wieder kontinuierlich zugenommen hat.

Die Initiative der CITES-Behörde, die unter dem Titel „Monitoring the Illegal Killing of Elephants“ läuft, kommt zu dem Ergebnis, dass die Wilderei von drei Hauptfaktoren begünstigt wird: Armut und mangelnde Strafverfolgung in den Herkunftsländern und hohe Nachfrage in den Zielländern. Häufig sind Nationalparkwächter und Polizisten schlecht ausgerüstet und unterbesetzt. Einige Länder, wie z. B. Südafrika versuchen diesen Zustand derzeit zu ändern und fahren eine konsequente Linie gegen Wilderei, die auch hohe Strafen umfasst. Ein solches Konzept gelingt aber nur dann, wenn den Menschen vor Ort der touristisch implizierte, ökonomische Mehrwert der Wildtiere vermittelt werden kann.

Neben dem harten Vorgehen gegen Wilderer in den afrikanischen Ländern, ist aber auch ein Unterbinden des illegalen Handels in den Empfängerländern unentbehrlich. Beide Maßnahmen sind wichtig, zielen aber primär darauf ab, die Wilderei kurz- bis mittelfristig zu reduzieren. Eine langfristige Lösung des Problems hingegen, kann man nur erzielen, indem man die ökonomische Situation der Menschen verbessert, die in nächster Nähe mit den Elefanten leben.