Große Menge geschmuggeltes Elfenbein in Kenia beschlagnahmt

kenia.gifDie kenianischen Behörden haben im Hafen von Mombasa 727 Einzelteile Elfenbein sichergestellt. Die Schmuggelware, die auch viele Elefantenstoßzähne enthielt, sollte der Beschriftung auf den Containern zufolge nach Asien verschickt werden. Die genaue Herkunft der Stoßzähne ist noch ungeklärt, der kenianische Wildlife Service hat Tests eingeleitet, um den Ursprung der Ware nachvollziehen zu können.

Den kenianischen Behörden ist in der Hafenstadt Mombasa ein wichtiger Schlag gegen den internationalen Elfenbeinschmuggel gelungen. Zollbeamte im Hafen Mombasas entdeckten in Containern, die nach Asien verschickt werden sollten, 727 Einzelteile Elfenbein, darunter auch viele ganze Elefantenstoßzähne. Der Fund zählt damit zu den größten entdeckten Lieferungen dieser Art, die in den letzten paar Jahren von den kenianischen Behörden gemacht wurden.

Die Schmuggelware war in Containern voller geschreddertem Plastik versteckt und wurde erst bei einem Scan kurz vor der Verschiffung entdeckt. Die stellvertretende Zolloberbeauftragte im Hafen von Mombasa, Rose Gichira, erklärte dass 727 Einzelteile sichergestellt worden seien. Genaue Angaben zu der Anzahl der dafür getöteten Elefanten und Nashörner, konnte sie noch nicht treffen.

Ein hinzugezogener Experte des kenianischen Wildlife Service (KWS) schätzt, dass bis zu 100 Elefanten für die Ware getötet worden sind. Aus welchen Teilen des ostafrikanischen Landes das Elfenbein stammt ist auch noch unklar. Der KWS kündigte eine Untersuchung und Tests an, um die Herkunft der Ware genauer bestimmen zu können.

Die Küstenstadt Mombasa, die am Indischen Ozean gelegen ist, gilt, neben der Hauptstadt Kenias, Nairobi, als die wichtigste Transitstation für Elfenbein, das aus dem ostafrikanischen Land geschmuggelt werden soll. Ein Großteil der Schmuggelware landet im Mittleren Osten und Asien, wo es zur Herstellung von Ornamenten, traditioneller Medizin und dubioser Potenzmittel verwendet wird. Vergangenen Monat stellten die kenianischen Behörden 87 Stoßzähne sicher, die in einem Container gefunden wurden, der mit Hong Kong adressiert war.

In den 1980er und 90er Jahren erreichte die Wilderei in Kenia ein Hochphase, als kriminelle Banden in einem großen Maßstab Elefanten und Nashörner schossen. Das führte zu einer starken Reduzierung der Dickhäuterpopulation und löschte die Nashörner in Kenia fast aus.

Seit der Tourismus eine immer wichtigere Rolle für das Land spielt, ist es dem KWS gelungen, die Wilderei effektiver zu bekämpfen und stark zu reduzieren. Der kenianische Wildlife Service schätzt, dass mittlerweile jährlich noch etwa 100 Elefanten der Wilderei zum Opfer fallen. Problematisch ist die Tatsache, dass die Elfenbeinjäger immer professioneller und internationaler organisiert sind.