Kein Schutz für somalische Flüchtlinge in Kenia

kenia.gifObwohl die Grenze bereits seit Jahren geschlossen ist, fliehen immer noch zahlreiche Menschen aus den Bürgerkriegsgebieten Somalias ins Nachbarland Kenia. Ein Bericht von Amnesty International zeigt nun, wie schlecht die Bedingugen sind, unter denen die Flüchtlinge dort leben. Kritisiert werden unter anderem auch die Abschiebungen, die gegen das Menschenrecht auf Asyl verstoßen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat einen Bericht veröffentlicht, der den Umgang der kenianischen Behörden mit Flüchtlingen und Asylsuchenden aus dem Nachbarland Somalia stark kritisiert. Der Bericht trägt den vielsagenden Titel „From Life without Peace to Peace without Life“. Mehrere Kritikpunkte über den Umgang mit den somalischen Flüchtlingen in Kenia werden darin angesprochen. Auch konkrete Verstöße gegen die Menschenrechte wurden von den Urhebern des Berichtes festgestellt.

Seit vier Jahren ist die Grenze zwischen Kenia und dem von Bürgerkrieg und Anarchie beherrschten Land Somalia gesperrt. Den Menschen aus Somalia wird eine Flucht aus ihrem Elend dadurch extrem schwer gemacht. Gleichzeitig entzieht sich Kenia so der Verantwortung den Menschen aus der Bürgerkriegsregion Asyl zu gewähren.

Obwohl die Grenze geschlossen ist, gelingt es dennoch zahlreichen Menschen nach Kenia zu fliehen. Doch was sie dort erwartet, ist laut Bericht von Amnesty International kein Schutz sondern Missachtung. Besonders in den städtischen Regionen sowie in den Grenzgebieten und in den Flüchtlingscamps sind die Somalier gewalttätigen Übergriffen und sexueller Belästigung durch die Polizei schutzlos ausgeliefert.

Viele Camps für die Flüchtlinge in Kenia sind in einem katastrophalen Zustand. Sie sind über die Maßen überfüllt. Wo Platz für 90.000 Menschen vorgesehen war leben heute mehr als 280.000. Die Ausstattung der Camps ist entsprechend unzureichend. Ohne eine Sondergenehmigung dürfen die Flüchtlinge die Camps nicht verlassen, weshalb viele die dort leben müssen von einem offenen Gefängnis sprechen.

Scharf kritisiert im Bericht von Amnesty Internationale wird nicht zuletzt auch die Tatsache, dass zahlreiche Flüchtlinge in das Bürgerkriegsgebiet zurückgeschickt werden. Allein im vergangenen Monat mussten 3.000 Menschen in Gebiete Somalias zurückkehren, in denen sie unter der permanenten Bedrohung von Gewalt und Tod leben müssen. Diese Abschiebungen sind laut Amnesty International gegen das Recht auf Asyl, das in der offiziellen Erklärung der Menschenrechte festgehalten ist.

Amnesty International fordert nun von der Regierung Kenias, den Menschen Asyl zu gewähren, die in ihrer Heimat Somalia vom Krieg bedroht sind. Auch die Internationale Gemeinschaft und Förderer Kenias aus aller Welt werden von Amnesty International dazu aufgerufen, sich an der Verantwortung zu beteiligen und den Flüchtlingen aus Somalia Schutz in einer angemessenen Umgebung zu bieten.