Alpha Conde gewinnt Wahl in Guinea

guinea.gifGuinea hat einen neuen Präsidenten. Nach langwieriger Auszählung aller Stimmen der Stichwahl vom 7. November kommt die Wahlkommission zu dem Ergebnis, dass der langjährige Oppositionsführer Alpha Conde mit 52,5 Prozent der Stimmen die Wahl für sich entschieden hat. Sein Gegner, Cellou Dalein Diallo hat bereits im Vorfeld das Ergebnis zum Teil angezweifelt und kurz vor der Veröffentlichung des Endergebnisses kam es bereits zu Auseinandersetzungen zwischen seinen Anhängern und Sicherheitskräften in Conakry, der Hauptstadt Guineas.

Der langjährige Oppositionsführer Alpha Conde wurde gestern in Guinea von der Wahlkommission mit 52,5 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten des Landes erklärt. Die Stichwahl zwischen Alpha Conde und seinem Rivalen, dem ehemaligen Premierminister Cellou Dalein Diallo, fand bereits am 7. November statt, die Auszählung der Stimmen dauerte jedoch sehr lange, weshalb bereits Betrugsvorwürfe laut wurden.

Internationale Beobachter beurteilten die Wahl als weitgehend frei und fair, mahnten aber an, die Ergebnisse möglichst zeitnah zu veröffentlichen und wiesen auf die Gefahr von Gewaltausbrüchen hin, falls der Verlierer das Wahlergebnis nicht akzeptiert. Der unterlegene Diallo hatte bereits erste Auszählungen eines Teils der Stimmen am Sonntag angezweifelt und die Annullierung der Stimmen aus einigen Bezirken gefordert, die traditionell für den Oppositionspolitiker Conde stimmen. Die Wahlkommission lehnte den Antrag ab und verwies für Beschwerden auf den Obersten Gerichtshof.

Diallo zog sich daraufhin aus dem Auszählungsprozess zurück und es kam in der Hauptstadt Guineas, Conakry, zu Zusammenstößen zwischen jungen Anhängern Diallos und Sicherheitskräften. Einige hundert mit Steinen bewaffnete Personen wurden von den Sicherheitskräften auseinandergetrieben. Bisher unbestätigte Quellen sprachen von dem Einsatz von Schusswaffen. Generell besteht die Gefahr, dass es zu härteren Konfrontationen kommen könnte, falls die Proteste sich verstärken sollten. Die Sicherheitskräfte haben bereits im Vorfeld eine klare Linie zum harten Durchgreifen erhalten.

Nur Stunden nach den Protesten verkündete die Wahlkommission das knappe Ergebnis von 52,5 Prozent für Alpha Conde, woraufhin tausende Menschen auf die Straßen in Conakry strömten und feierten. Der Oberste Gerichtshof muss das Ergebnis nun noch bestätigen und alle Guineer wurden wiederholt dazu aufgerufen, das Ergebnis zu akzeptieren und etwaige Konflikte auf legale Weise zu lösen.

Das westafrikanische Land Guinea erlangte 1958 die Unabhängigkeit von Frankreich und hat seitdem nie wirklich zu politischer Stabilität gefunden. Seit dem Tod des letzten Präsidenten Lansana Conte im Jahr 2008, herrschte in Guinea ein Militärregime. Viele internationale Minenunternehmen haben in das rohstoffreiche Land investiert, um dort Eisenerze und Bauxit zu gewinnen, welches für die Aluminiumherstellung benötigt wird.