Ghana: Präsident Atta Mills feierlich beigesetzt

ghana.gif Vor zweieinhalb Wochen erlag der ghanaische Präsident Atta Mills mit nur 68 Jahren einem schweren Krebsleiden. Am Freitag wurde er bei einer feierlichen Zeremonie in der Hauptstadt Accra beigesetzt. Zehntausende Menschen in Ghana gaben Atta Mills das letzte Geleit, darunter zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs.

Am Freitag wurde der ghanaische Präsident John Evans Atta Mills im Rahmen einer großen Trauerfeier in Accra beigesetzt. Mindestens 20.000 Menschen kamen, um den Staatsbegräbnis beizuwohnen und Abschied zu nehmen von ihrem Präsidenten. Viele der Gäste, die an der mehrstündigen Begräbniszeremonie teilnahmen, waren in den Trauerfarben rot und schwarz gekleidet.

Unter den Trauergästen waren auch zahlreiche afrikanische Staatsoberhäupter, wie Alassane Ouattara aus der Elfenbeinküste, Macky Sall, Präsident des Senegal sowie die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf. Für die Bewohner von Ghanas Hauptstadt Accra waren an zahlreichen Orten Großleinwände aufgebaut worden, dass auch sie der Beisetzungszeremonie beiwohnen konnten.

Zwei Tage lang war der Leichnam des Präsidenten zuvor im Parlamentsgebäude in Accra aufgebahrt gewesen. Tausende Ghanaer waren zu dem Ort gepilgert, um ihrem Präsidenten die letzte Ehre zu erweisen. Die Warteschlangen vor dem Gebäude waren bis zu 10 km lang.

Beerdigt wurde Atta Mills mit militärischen Ehren in einem Park nahe des Independent Square. Sein Sarg war mit der Nationalflagge Ghanas bedeckt und mit Lilien geschmückt worden. Weiße Tauben wurden in den Himmel geschickt und zahlreiche traditionelle Trommler und Tänzer hatten sich versammelt, um den Präsidenten zu verabschieden. Atta Mills Nachfolger, Interimspräsident John Dramani Mahama, entzündete eine ewige Kerze in Gedenken an den Staatsmann.

Atta Mills war im Juli mit nur 68 Jahren einem schweren Krebsleider erlegen. Von 1997 bis 2002 war er Vize-Präsident Ghanas. Ende 2008 wurde er in einer knappen Wahl zum Staatsoberhaupt des westafrikanischen Landes gewählt. Ghana gilt in der westlichen Welt als Vorzeigeland für demokratische Regierungsführung in Afrika. Atta Mills war bei der Bevölkerung des Landes ein sehr beliebter Politiker. Aufgrund seiner umfassenden akademischen Ausbildung hatte er von den Ghanaern den liebevollen Spitznamen „Der Professor“ erhalten.

Nach seinem plötzlichen Tod übernahm der Vize-Präsident Mahama gemäß der Verfassung vorübergehend die Staatsgeschäfte. Im Dezember dieses Jahres sollen Neuwahlen stattfinden.