Gemeinsame Strategie gegen Al Qaida im Maghreb

algeria.gifDie Terrororganisation „Al Qaida für den islamischen Maghreb“ (AQIM) agiert vornehmlich in den kaum besiedelten Grenzgebieten der Sahara. Stabschefs des Militärs der betroffenen Länder Algerien, Mali, Niger und Mauretanien haben sich nun in Tamanrasset getroffen, um ein gemeinsames Vorgehen gegen die terroristische Vereinigung zu vereinbaren. AQIM hat momentan sieben ausländische Geiseln in seiner Gewalt.

Am Sonntag haben sich die verantwortlichen Stabschefs des Militärs aus vier Anrainerstaaten der Sahara getroffen, um eine gemeinsame Vorgehensweise gegen den nordafrikanischen Flügel der Terrororganisation Al Qaida zu vereinbaren. Die Gruppe, die sich „Al Qaida für den islamischen Maghreb“ (AQIM) nennt, hat kürzlich sieben ausländische Geiseln in die Sahara verschleppt, fünf davon sind französische Staatsbürger.

Die Stabschefs von Algerien, Mali, Niger und Mauretanien trafen sich in Tamanrasset im südlichen Algerien, wo sie eine gemeinsame Einsatzzentrale eingerichtet haben, um gegen die Terrororganisation vorzugehen. Das algerische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Samstag eine Pressemitteilung, die erklärt, dass bei dem Treffen ein einheitlicher Umgang mit terroristischen Bedrohungen und organisiertem, grenzübergreifendem Verbrechen vereinbart werden soll. Ob es bei dem Treffen auch um den konkreten Fall der sieben Entführten Ausländer gehen wird, wurde nicht mitgeteilt.

Algerien hat in der Bekämpfung von „Al Qaida für den islamischen Maghreb“ eine Führungsposition eingenommen und drängt darauf, dass die Nachbarländer sich einer klaren Linie anschließen. Hauptkritikpunkt ist die Praxis vieler Länder, regelmäßig Lösegelder zu bezahlen und Häftlinge freizulassen, um im Gegenzug entführte Personen freizukaufen. Das hat ein regelrechtes Geschäft mit der Entführung von Ausländern in der Sahararegion ausgelöst, durch das sich die Terrororganisationen finanzieren.

Algerien hat zudem deutlich darauf hingewiesen, dass westliche Militäreinheiten in der Region nichts zu suchen haben und dass das Problem von den Staaten der Region gelöst werden muss.  Damit spielt Algerien besonders auf eine gescheiterte Befreiungsaktion Frankreichs an. Im Juli hatten französische Militärs zusammen mit mauritischen Einheiten versucht, die französische Geisel Michel Germaneau aus den Fängern der AQIM zu befreien, was jedoch scheiterte. Der 78-jährige wurde kurz darauf hingerichtet und der Führer der AQIM, Abdelmalek Droudkel, veröffentlichte eine Audio-Botschaft, in der er Frankreich droht. Er sagt dabei wörtlich, dass der französische Präsident Nicolas Sarkozy durch die Genehmigung der Aktion die „Tore zur Hölle“ geöffnet habe. Der französische Verteidigungsminister Herve Morin kündigte entgegen der Forderung Algeriens nun an, Kontakt mit den Geiselnehmern aufnehmen zu wollen.