Burkina Faso: Meuterei in Militärcamp blutig beendet

burkinafaso.gifRegierungstreue Truppen haben in Bobo Dioulasso, 350 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Burkina Fasos, Ouagadougou, eine Meuterei in einem Militärcamp gewaltsam beendet. Bei der Aktion wurden sieben Menschen getötet, darunter ein junges Mädchen, das von einem Querschläger getroffen wurde. Blaise Compaore, Präsident des Landes, versucht mit dem harten Durchgreifen weitere Proteste zu unterbinden und dadurch seine seit 24 Jahren andauernde Herrschaft zu sichern.

Regierungstreue Truppen haben in Bobo Dioulasso eine Meuterei von Soldaten in einem Militärcamp gewaltsam beendet. Bei der Aktion wurden sieben Menschen getötet und 33 verletzt. Der seit 24 Jahren amtierende Präsident des Landes, Blaise Compaore hat bereits am Freitag angeordnet, die Rebellion der Soldaten wenn nötig auch mit Gewalt zu beenden, um eine weitere Welle von Protesten zu verhindern.

In Bobo Dioulasso, das ca. 350 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Ouagadougou gelegen ist, kam es bereits in den vergangenen Monaten immer wieder zu Protesten von Soldaten, Studenten und Händlern über Lohnstreitigkeiten und schlechte Lebensbedingungen.

Ursprünglich beklagten die Soldaten beim vergangenen Aufstand das Ausbleiben ihres Lohnes. Die Proteste gerieten jedoch außer Kontrolle und die Einheiten fingen an, Lebensmittelläden zu plündern. Darüber verärgerte Händler, die der Regierung vorwerfen, sie nicht erfolgreich gegen die Plünderer geschützt zu haben, plünderten in der Folge am vergangenen Donnerstag das Bürgermeisteramt, die Zollstation und einige weitere Regierungseinrichtungen.

Der Sicherheitsminister Burkina Fasos, Jerome Bougouma, teilte mit, dass bei der Niederschlagung der Meuterei in der Militärbasis am heutigen Sonntag 57 Soldaten festgenommen worden seien. Sechs aufständische Soldaten wurden getötet. Ein Querschläger traf Bougouma zufolge ein junges Mädchen tödlich, dass sich zum Zeitpunkt der Aktion in der Nähe der Baracken aufhielt.

Der Sicherheitsminister erklärte darüber hinaus, dass die Position der Regierung klar sei: Sie bleibe weterhin für Gespräche und Verhandlungen mit den Aufständischen offen, sei aber auch bereit, wenn dies notwendig erscheint, mit Gewalt gegen aufrührerische Elemente vorzugehen, um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen.

Blaise Compaore wurde vergangenen November mit 80,15 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Die Opposition zweifelt das Ergebnis der Wahl allerdings an. Burkina Faso zählt zu den ärmsten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent, Baumwolle und Gold sind die wichtigsten Exportgüter. Die Tatsache, dass Burkina Faso ein Binnenland ist, erschwert die wirtschaftliche Entwicklung.