Afrikas erste Lachschule

aethiopien.gif In Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba gibt es die erste Lachschule auf dem afrikanischen Kontinent. Gegründet wurde sie von Belachew Girma, der 2008 in Deutschland den Titel des Lachweltmeisters gewann. Die heilende Wirkung des Lachens, die ihm selbst einst das Leben gerettet hat, will er an seine Schüler weitergeben.

Belachew Girma heißt der Mann, der in Äthiopien die erste Lachschule in Afrika gegründet hat. Herr Girma selbst ist Lachweltmeister und hat damit eine Qualifikation für dieses Projekt, wie sie besser nicht sein könnte. Beim Internationalen Wettkampf der professionellen Lacher gewann er im Jahr 2008 in Deutschland mit einer Lachparade von drei Stunden und sechs Minuten den Titel des Lachweltmeisters. In seiner Schule will Herr Girma das an seine Schüler weitergeben, was er selbst vom Lachen gelernt hat. Er nennt es Medizin. Ein anheltendes Gelächter aus voller Kehle hat heilende Wirkung, davon ist Herr Girma überzeugt. Er selbst behauptet, durch seine eigene Lachtherapie den HI-Virus besiegt zu haben.

Der Lachunterricht im Institut in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba ist nicht ganz billig. Für vier Unterrichtseinheiten werden 450 Birr berechnet, so viel verdient ein Äthiopien durchschnittlich in einem Monat. Doch auch die weniger privilegierten will Herr Girma an seiner Lachtherapie teilhaben lassen. Er unterrichtet ehrenamtlich in Schulen und gibt Straßenkindern und Waisen kostenlosen Unterricht im Lachen.

Denn lachen will gelernt sein, das merken auch seine Schüler. Zu Beginn muss man sich ganz schön überwinden, einfach so drauf loszulachen. Mehrere Minuten oder gar Stunden am Stück zu lachen ist ein regelrechtes Fitnessprogramm, so der Lachweltmeister selbst. Doch von der heilenden Wirkung ist er überzeugt. Seine Schüler haben unterschiedliche Motive, sich einer Lachtherapie zu unterziehen. Manche sind tatsächlich schwer erkrankt, andere erhoffen sich durch eine positivere Ausstrahlung einen Zuwachs an Kunden für ihr Geschäft oder lernwilligere Schüler.

Belachew Girma hatte in seinem Leben nicht immer viel zu lachen. Er verlor seine Frau durch Aids, scheiterte in mehreren Berufen und nahm Drogen. Als er schon mit dem Gedanken spielte, seinem Leben ein Ende zu setzen, fiel ihm eine Bibel in die Hände, sowie einige Selbsthilferatgeber, in denen die positive Wirkung des Lachens angepriesen wurde. Daraufhin beschloss er, sein Leben von Grund auf zu ändern. Er ließ die Finger von den Drogen und begann stattdessen zu lachen. Gerade am Anfang war das alles andere als einfach, wie Herr Girma selbst sagt. Doch letztendlich hat es ihm eventuell sogar das Leben gerettet. Und das will er in seiner Lachschule weitergeben.