3.500 Jahre alte ägyptische Prinzessin hatte Herzleiden

aegypten.gifMedizinische Untersuchungen von 52 ägyptischen Mumien haben gezeigt, dass bereits vor 3.500 Jahren Fälle von Atherosklerose (Arterienverkalkung) aufgetreten sind. Prominentester Fall ist Prinzessin Ahmose-Meryet-Amon, die um 1580 v. Chr. Im heutigen Luxor gelebt hat und die unter heutigen eine Bypass-Operation benötigt hätte. Atherosklerose galt bisher immer als Krankheit, die eng mit einer modernen Lebensweise verknüpft ist.

Eine ägyptische Prinzessin, die vor 3.500 Jahren gelebt hat, ist vermutlich die älteste Person, die nachgewiesener Maßen an einer Herzerkrankung litt. Zu diesem Ergebnis kommt ein US-amerikanisches Team aus Herzspezialisten, welches zusammen mit ägyptischen Kollegen an der Al Azhar Universität in Kairo die Überreste von 52 Mumien wissenschaftlich untersucht hat. Die Mumien wurden dabei auch mit einem Computertomographen durchleuchtet.

Die Spezialisten stellten dabei fest, dass Prinzessin Ahmose-Meryet-Amon, die seit 1580 v. Chr. im heutigen Luxor lebte, an Atherosklerose, also einer Verkalkung der Arterien, litt. An fünf Stellen waren ihre Arterien so stark verstopft, dass sie unter heutigen Bedingungen eine Bypass-Operation benötigt hätte. Die Prinzessin starb mit etwas mehr als 40 Jahren.

Atherosklerose galt bislang immer als Krankheit, die sich erst durch eine moderne Lebensweise mit fleischreicher Ernährung und wenig Bewegung entwickelt hat. Die Tatsache, dass bei fast der Hälfte der untersuchten Mumien verkalkte Arterien festgestellt werden konnten, deutet nun darauf hin, dass Herzerkrankungen dieser Art schon viel früher existierten.

Dr. Gregory Thomas von der Universität von Kalifornien vermutet, dass die Menschen zur Zeit der Prinzessin vor 3.500 Jahren einen aktiven Lebensstil hatten, da es noch keine Elektrizität oder ähnliches gab. Darüber hinaus hätten sich die Menschen in der Region primär von Früchten, Gemüse und frischem Fisch ernährt. Aufgrund dieses Hintergrunds vermutet der Doktor, dass Herzleiden möglicherweise auch durch andere Risikofaktoren verursacht werden können, die bisher noch nicht bekannt sind.

Die Arbeit des Forscherteams wurde aufgrund der Revolution in Ägypten und der unsicheren Lage vorübergehend eingestellt, aber die Wissenschaftler hoffen, dass sie weitere Untersuchungen anstellen können, sobald die Situation in dem nordafrikanischen Land wieder stabil genug ist. Die untersuchten Mumien lagern alle im Nationalmuseum für Altertümer in Kairo und Dr. Thomas sieht die Untersuchungen auch persönlich als einzigartige Erfahrung. Einige der Sarkophage seien seit über 3.000 Jahren verschlossen gewesen und jetzt erhielten sein Team und er die einmalige Gelegenheit, die mumifizierten Leichen zu untersuchen, so der Wissenschaftler.