Zwei Tote bei Protesten in Uganda

uganda.gif In Uganda wurden am Freitag bei Protesten gegen die gewaltsame Verhaftung des Oppositionsführers Besigye mindestens zwei Menschen getötet und viele weitere zum Teil schwer verletzt. Der 55-jährige ist einer der Initiatoren der Aktion „Walk to Work“, mit der die Ugander seit einigen Wochen friedlich gegen die steigenden Lebensunterhaltskosten protestieren.

Am Freitag kam es in Ugandas Hauptstadt Kampala zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Menschen hatten gegen die Behandlung des Oppositionsführers Kizza Besigye protestiert, der am Donnerstag zum vierten Mal in einem Monat festgenommen worden war. Bei den Protesten am Freitag wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet, als die Polizei mit Gewalt gegen die Demonstranten vorging. Die Sicherheitskräfte setzten offenbar scharfe Munition gegen die Protestanten ein. Auch die Armee war an der Zerschlagung der Protestaktion beteiligt.

Der Grund für die Verhaftung von Besigye ist seine Beteiligung an der Initiierung der Aktion „Walk to Work“, einem friedlichen Protest gegen zu hohe Lebensmittel- und Benzinkosten in Uganda. Der ugandische Präsident Yoweri Museveni hat die Aktion inzwischen als verboten erklärt. Die Proteste seien illegal, da nicht genehmigt. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Marsch im Rahmen von „Walk to Work“ in Kampala von Polizisten gewaltsam aufgelöst.

Besigye war als Initiator der Aktion bereits drei Mal festgenommen worden, jeweils jedoch nur für kurze Zeit, da es den Behörden an einer Begründung fehlte, eine längere Inhaftierung zu rechtfertigen. Die Verhaftung am Donnerstag soll allerdings gewaltsamer gewesen sein als die vorangegangenen. Die Polizisten hatten Besigye offenbar in seinem Auto überrascht und aus unmittelbarer Nähre mit Tränengas eingesprüht und schwer verprügelt. Wiederum blieb der Oppositionsführer nur über einen kurzen Zeitraum in Gewahrsam. Noch am selben Tag wurde er gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt.

Möglicherweise ist der Grund für die Freilassung der schlechte Gesundheitszustand von Besigye. Sein Anwalt berichtete den Medien inzwischen, dass der Oppositionsführer schwer angeschlagen sei. Durch die Tränengasattacke ist Besigye kurzzeitig erblindet. Über bleibende Schäden ist bisher allerdings nichts bekannt. Noch am Freitagabend wurde 55-jährige zur medizinischen Behandlung ins benachbarte Kenia geflogen. Am Montag den 2. Mai muss sich Besigye nach Angaben der BBC wieder bei der Staatsanwaltschaft in Kampala melden.