Sitten und Gebräuche – Tschad

SittenGebraeuche.gif Tschads Einwohnerzahl beträgt knapp elf Millionen (Schätzung 2008). Davon lebt ein Großteil im Süden des Landes, im Norden beträgt die Bevölkerungsdichte nur 0-14 Einwohner pro km². Insgesamt gibt es über 200 Ethnien im Land.

Viele davon haben ihre eigene Sprache und häufig auch noch ihre traditionellen Kultur- und Religionsformen (22 Prozent der Bevölkerung hängen animistischen Religionsformen an). Etwa 25 Prozent der Menschen im Tschad sind zum Christentum konvertiert, wobei sich viele Mischformen zwischen traditionellen Religionsformen und dem Christentum finden (synkretistische Religionen).

Tschads Religion Nummer eins ist der Islam. Über 55 Prozent der Menschen sind sunnitische Muslime. Besonders die Stämme im Norden (z. B. Araber, Kotoko, Massa, Buduma, Maba, Tubu-Teda, Daza, Zaghawa) leben nomadisch oder halbnomadisch und sind zum größten Teil muslimisch.

Als Reisender sollten sie sich auf jeden Fall den Glaubensvorschriften gegenüber respektvoll verhalten. Das bedeutet, dass sie lange Kleidung tragen sollten, man keinen Alkohol (in der Öffentlichkeit) trinken darf und dass Schweinefleisch nicht gegessen wird. Außerdem überreicht und empfängt man Speisen ausschließlich mit der rechten Hand.

Im Süden herrschen christliche oder animistische Volksgruppen vor, wie z. B. die Sara (größte Volksgruppe im Tschad) Bongo, Bagirmi oder Munding, weshalb der Süden insgesamt etwas liberaler ist. Allerdings sollten sie das nicht pauschalisieren, da es Regionen (oder Stadteile in N'Djamena) gibt, in denen ebenfalls muslimische Sitten herrschen.

Fotografieren sie im Tschad keine militärischen oder öffentlichen Einrichtungen, das kann ihnen als Spionage ausgelegt werden und erhebliche Probleme nach sich ziehen. Wenn sie Fotos von Einheimischen machen wollen, so fragen sie vorher um deren Erlaubnis.

Vermeiden sie es, über politische Themen zu reden. Besonders der Bürgerkrieg im Tschad ist ein heikles Thema, da viele Menschen im Krieg bereits Freunde oder Verwandte verloren haben. Auch der Konflikt zwischen Tschad und Libyen, der mittlerweile beigelegt ist, ist kein gutes Gesprächsthema. Viele der Tschader, die damals nach Libyen geschafft wurden, sind dort gefoltert oder getötet worden.