Tansania: Über 1.000 Elefantenstoßzähne sichergestellt

tansania.gifDie tansanische Polizei hat im Hafen von Sansibar einen Container sichergestellt, in welchem zwischen getrocknetem Fisch über 1.000 Elefantenstoßzähne versteckt waren. Die Stoßzähne stammen wahrscheinlich vom tansanischen Festland und sollten laut dem Frachtbrief nach Malaysia verschifft werden. Wilderei ist in vielen afrikanischen Ländern ein zunehmendes Problem.

Die tansanischen Behörden haben im Hafen von Sansibar mehr als 1.000 Elefantenstoßzähne sichergestellt, die außer Landes geschmuggelt werden sollten. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, waren die Stoßzähne in Säcken voll getrocknetem Fisch versteckt.

In dem Container, der laut den Frachtdokumenten nach Malaysia geschifft werden sollte, befanden sich 114 Säcke getrockneter Sardellen, in denen wiederum insgesamt 1.041 Elefantenstoßzähne verborgen waren. Das in Stonetown, der Hauptstadt der zu Tansania gehörenden Insel Sansibar, sichergestellte Diebesgut war von Dar es Salaam aus auf die Insel geschafft worden und stammt mit aller Wahrscheinlichkeit aus Tansania selbst.

Der Sprecher der sansibarischen Polizei, Mohammed Mhina, teilte weiter mit, dass zwei lokale Händler im Zusammenhang mit der konfiszierten Ware festgenommen wurden und derzeit befragt werden. Auch Interpol hat eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet und ist mit Personal vor Ort.

Wie auch viele andere Länder des subsaharischen Afrikas, die über einen reichen Wildtierbestand verfügen, hat Tansania mit Wilderern zu kämpfen. Der internationale illegale Handel mit Elfenbein, das pro Kilo teilweise höhere Preise als Gold erzielt, hat in den letzten Jahren zu einer Verschärfung der Problematik geführt. Die Stoßzähne der Elefanten werden häufig zu Kunstobjekten oder medizinischen Pulvern weiterverarbeitet, denen häufig eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird und die besonders im asiatischen Raum vermarktet werden.

Im Serengeti-Nationalpark, der sich von Kenia bis nach Tansania erstreckt und für seine jährlich stattfindende spektakuläre Wildtierwanderung bekannt ist, kämpfen Wildtierhüter seit Jahren gegen Wilderer. Bereits in den 1960er und 70er Jahren hatte ausufernde Wilderei in der Serengeti dazu geführt, dass die Population der Spitzmaulnashörner von über 1.000 auf spärliche 70 Tiere gefallen war.