Entwicklungsminister Niebel besucht Südsudan

suedsudan-s.gif Der deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel befindet sich derzeit auf einem Kurzbesuch im Südsudan. Im Rahmen seiner Reise wird er mit diversen Politikern über die bevorstehende Abspaltung des Südsudan vom Norden sprechen. Er wird die Zeit aber auch nützen, um einige Entwicklungsprojekte im Land zu besuchen. Niebel kündigte an, dass Deutschland den Südsudan beim Aufbau eines neuen Staates unterstützen werde.

Dirk Niebel, Deutschlands Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ist am Samstag in Juba, der Hauptstadt des Südsudan gelandet. Auf der Agenda seines zweitägigen Aufenthaltes stehen Gespräche mit verschiedenen Politikern, darunter auch dem Präsidenten Salva Kiir. Mit seinem Besuch bekräftigt Niebel offiziell, dass die deutsche Bundesregierung die Unabhängigkeit des Südsudan vom Norden anerkennt.

Die Teilung des größten afrikanischen Staates wurde im Januar durch einen Volksentscheid entschieden und soll im Juli dieses Jahres endgültig vollzogen werden. Das Referendum war Teil eines Friedensabkommens im Jahr 2005, das einen Jahrzehnte dauernden Bürgerkrieg im Sudan beendete. Bis zur offiziellen Unabhängigkeit des Südsudan vom Norden sind es nur noch wenige Monate. Es sind allerdings noch viele Fragen offen, wie die Teilung tatsächlich umgesetzt werden soll. Einer der zentralen Streitpunkte ist die Verfügungsgewalt über die Ölvorkommen im Süden.

Auch die genaue Grenzziehung ist bisher nicht konkret definiert worden. In der Grenzregion Abjey kommt es seit Monaten immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen innerhalb der dort ansässigen Bevölkerung, die sich teils dem Norden und teils dem Süden des Sudan zugehörig fühlt. Niebel kündigte an, bei den Verantwortlichen auf beiden Seiten eine Lösung der noch ausstehenden Fragen bis zum Juli zu fordern. Nach seinem Besuch im Südsudan wird Niebel auch in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, einen Kurzbesuch einlegen und mit diversen Politikern über die bevorstehende Abspaltung des Südsudan sprechen.

Im Rahmen seines Aufenthaltes wird der Minister auch einige Entwicklungsprojekte im Südsudan besuchen. Deutschland wird den jüngsten Staat Afrikas in Form von Strukturhilfe unterstützen, kündigte Niebel an. Zentrale Aspekte der Zusammenarbeit werden unter anderem der Ausbau des Wassersektors sowie der sanitären Versorgung der Bevölkerung sein. Die Regierung des jüngsten Staates in Afrika steht vor enormen Aufgaben, deren best mögliche Umsetzung die Sicherheit im Land in einem nicht zu unterschätzenden Ausmaß bedingen wird. Neben einem transparenten Staatsapparat gehören dazu auch Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Gesundheit.