Rebellenangriff im Südsudan fordert mindestens 16 Tote

suedsudan-s.gifBei Übergriffen von Rebellen auf die Armee des Südsudan kamen am Mittwoch mindestens 16 Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Rebellenführer Athor bezichtigte seinerseits die Armee, den erst Anfang Januar vereinbarten Waffenstillstand gebrochen und die Kämpfe begonnen zu haben. Zu neuen Gesprächen mit der Regierung sei er allerdings bereit.

Im südsudanesischen Bundesstaat Jonglei sind gestern mindestens 16 Menschen bei einem Angriff der Rebellenbewegung George Athors ums Leben gekommen. Die Angreifer hatten offenbar Minen gelegt und zwei Fahrzeuge der Armee in die Luft gesprengt. Erste Meldungen berichten von vier getöteten Soldaten und zwölf getöteten Rebellen. Der Sprecher der südsudanesischen Armee, Philip Aguer, erklärte der Nachrichtenagentur BBC gegenüber allerdings, dass bisher noch keine definitiven Angaben über die Zahl der Toten und Verletzten auf beiden Seiten gemacht werden könnten. Man müsse damit rechnen, dass durch die Angriffe mehr Menschen ums Leben gekommen sind als bisher angenommen.

Mit den gewalttätigen Übergriffen am Mittwoch bricht die Rebellenarmee erneut das erst Anfang Januar unterzeichnete Friedensabkommen mit der Regierungspartei des Südsudan, der „Sudan People’s Liberation Army“ (SPLA). Am Wochenende waren im Bundesstaat Oberer Nil bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und Soldaten der Armee mindestens fünfzig Menschen getötet worden, darunter auch Zivilisten. Armeesprecher Aguer sagte gegenüber den Medien, er habe nicht mit weiteren Angriffen der Rebellen gerechnet und zeigte sich enttäuscht über den Missbrauch der Abmachung.

Der Anführer der Rebellenbewegung, George Athor, war bis Anfang 2010 selbst ein General der SPLA. Nachdem er bei den Gouverneurswahlen in Jonglei im April letzten Jahres jedoch eine Niederlage einstecken musste, die er auf Manipulationen zurückführte, verließ er mit einigen Anhängern die Partei und gründete eine Rebellenbewegung, die sich seither immer wieder blutige Auseinandersetzungen mit der Armee liefert. Nur wenige Tage vor dem Beginn des Referendums im Südsudan vom 9. bis 15. Januar dieses Jahres über die Abspaltung vom Norden des Landes einigten sich die beiden Parteien auf einen Waffenstillstand.

Rebellenführer Athor bezichtigte in einem Telefoninterview mit einem Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters die Armee, das Abkommen gebrochen und seine Gefolgsleute angegriffen zu haben. Er selbst sei jedoch bereit zu neuen Gesprächen, um den Waffenstillstand zu erneuern. Ob es neue Verhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen geben wird, ist bisher nicht bekannt.