Größtes Teleskop der Welt kommt nach Südafrika

suedafrika1.gif Das Riesenteleskop SKA wird in Südafrika und Australien gebaut werden. Das beschlossen die Initiatoren des Projekts an diesem Wochenende nach monatelanger Suche nach dem passenden Standort. Ein Großteil der Antennen wird in der Karoo in Südafrika aufgebaut werden. Mit dem Superteleskop sollen völlig neue Einblicke in das Universum ermöglicht werden.

SKA – Square Kilometer Array, heißt das größte Teleskop der Welt, dessen Hauptzentrum in Südafrika gebaut werden soll. Weiterer Standort ist Australien. Nach langen Überlegungen kamen die Initiatoren des Megaprojekts bei der entscheidenden Sitzung am Freitag in Amsterdam zu dem Schluss, dass ein doppelter Standort die beste Lösung ist. Auswahlkriterien waren unter anderem eine stabile politische Situation sowie eine gute Infrastruktur. Entscheidend war weiterhin, dass die Radiofrequenzen an den Standorten nur wenig gestört werden.

Ein Großteil der Antennenschüsseln des Riesenteleskops wird in Südafrikas Trockenregion Karoo aufgebaut werden. In Australien wird im Zuge des Projekts unter anderem ein bereits bestehendes Antennenfeld ausgeweitet werden. Durch Glasfaserkabel sollen die Antennen miteinander verbunden werden. Insgesamt soll das Riesenteleskop SKA so einen Durchmesser von 6000 Kilometern erreichen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch in anderen afrikanischen Ländern wie zum Beispiel Namibia, Ghana und Kenia Antennen in das Projekt mit integriert werden.

Das insgesamt mehrere tausend Antennen umfassende Teleskop schlägt die Leistungsfähigkeit bisher existierender Teleskope um Längen. Dessen Funktion soll 10.000 Mal schneller sein und 50 Mal genauer als alle vergleichbaren Geräte, die es derzeit gibt. Durch dieses Megaprojekt erhoffen sich die Wissenschaftler viele neue Erkenntnisse über die Vorgänge im All. Es wird möglich sein, mehr über die ersten Sterne und die Erdentstehung herauszufinden und auch die mysteriösen dunklen Energien, die im Sonnensystem vorkommen, können durch das neue Superteleskop genauer erforscht werden. Weiterhin soll nach Angaben der Forscher dank des Teleskops eine Überprüfung von Albert Einsteins Relativitätstheorie ermöglicht werden. Kurz um, durch das neue Teleskop sollen völlig neue Einblicke in das Universum möglich werden.

Zwanzig Länder sind insgesamt an dem Megaprojekt beteiligt, darunter das Max-Planck-Institut in Bonn. Nachdem die Standorte des Riesenteleskops nun feststehen, geht das Projekt in eine weitere heiße Phase über. Bereits im Jahr 2016 soll mit dem Bau begonnen werden. 2024 soll das Teleskop in Betreib genommen werden. Mehr als 1,5 Milliarden Euro sind für den Bau des Superteleskops veranschlagt.