Die südafrikanischen Behörden ist ein großer Schlag gegen ein international agierendes Wilderer-Syndikat gelungen. Der Besitzer einer Wildtierfarm und zwei Tierärzte wurden festgenommen und ihre Vermögenswerte sowie ihr Eigentum in einem Gesamtwert von über fünf Millionen Euro wurde beschlagnahmt. Den Männern, die mit den Hörnern von Nashörnern gehandelt haben sollen, wird organisierte Kriminalität in 1.872 Fällen vorgeworfen.
Die südafrikanischen Behörden haben am heutigen Mittwoch Vermögenswerte und Eigentum von drei Nashornwilderern im Wert von 55 Millionen Rand (5,2 Millionen Euro) beschlagnahmt. Den festgenommenen Personen wird vorgeworfen, an der Spitze eines international agierenden Verbrechersyndikats zu stehen, dass sich auf die Beschaffung und den Handel mit Nashornhörnern spezialisiert hat.
Anführer der Gruppe soll Dawie Groenewald sein, Besitzer einer Wildtierfarm. Er hat in den vergangenen Jahren legal zahlreiche Nashörner für seine Farm gekauft, soll diese aber anschließend getötet und verkauft haben. Die Hörner der imposanten Tiere sind auf dem Weltmarkt – besonders im asiatischen Raum – sehr gefragt und erzielen Kilopreise von bis zu 55.000 US-Dollar.
In Asien wird die aus den Hörnern gewonnene Substanz Medikamenten zugesetzt, da ihr eine äußerst heilende Wirkung zugesprochen wird. Wissenschaftler haben bisher jedoch keine derartige Wirkung nachgewiesen und aufgezeigt, dass die Hörner aus dem selben Material wie Fingernägel bestehen.
Außer Groenewald wurden noch die Tierärzte Karel Toet und Manie Du Plessis verhaftet, die an den illegalen Geschäften mitgewirkt haben sollen. Den dreien werden insgesamt 1.872 Fälle der organisierten Kriminalität vorgeworfen, was den Fall zu einem der Größten bisher gegen Wilderer geführten Prozesse macht.
Beschlagnahmt wurde nicht nur das Vermögen der Gruppe, sondern auch Groenewalds Wildtierfarm, die in der nördlichen Limpopo Provinz gelegen ist. Auch die auf der Farm befindlichen Tiere – darunter zahlreiche Nashörner – werden ebenfalls beschlagnahmt, genauso wie ein sichergestellter Hubschrauber.
Der nationale Sprecher der Polizei, Vishnu Naidoo teilte in einer Stellungnahme mit, dass mit der Verhaftung und der Beschlagnahmung ein klares Zeichen gegen Wilderei gesetzt werden soll. Generell würden die Wilderer bisher zwar verhaftet und verurteilt, können aber nach ihrer Haftstrafe weiterhin ein Leben in Luxus führen. Durch die Einziehung der Vermögenswerte hätten die Verbrecher jedoch keinen weltlichen Besitz mehr, den sie genießen könnten, was sicher dazu beitrage, ein klares Zeichen gegen Verbrechen dieser Art zu setzen, so Naidoo.
Aufgrund der hohen Einnahmen ist die Wilderei an Nashörnern in Südafrika in den letzten Jahren wieder rasant angestiegen. Seit Jahresbeginn wurden über 200 Nashörner illegal getötet, allein im weltberühmten Krüger-Nationalpark wurden seit Januar 127 Tiere wegen ihres Horns getötet. Die Behörden versuchen mit zahlreichen Maßnahmen das Problem in den Griff zu bekommen, über 160 Personen stehen derzeit wegen des Vorwurfs der Wilderei vor Gericht.