WWF: Wilderei in Südafrika nimmt zu

suedafrika1.gif Fast 450 Nashörner wurden im Jahr 2011 allein in Südafrika Opfer von Wilderern. Das ist die traurige Jahresbilanz der Tierschutzorganisation WWF. In den letzten Jahren hat die illegale Jagd auf die Wildtiere drastisch zugenommen. Um diesen Trend zu stoppen muss vor allem gegen die asiatischen Schwarzmärkte vorgegangen werden, so der WWF.

Immer wieder wurde in letzter Zeit in den Medien von der Zunahme der Wilderei in Afrika berichtet. Zu den am stärksten betroffenen Tierarten zählen Nashörner, deren wertvolles Horn auf den Schwarzmärkten enorme Preise erzielt. Südafrika ist eines der Länder in Afrika, in denen der illegale Abschuss von Wildtieren in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt hat. Am Freitag hat die Organisation „World Wildlife Foundation“ (WWF) in Berlin ihre Bilanz für das Jahr 2011 bekannt gegeben. Der Bericht war erschütternd. Fast 450 Nashörner wurden in diesem Jahr allein in der Republik Südafrika Opfer von Wilderern.

Vergleicht man die Zahlen der getöteten Nashörner im Jahr 2011 mit den Vorjahren, ist ein eindeutiger Trend deutlich zu erkennen. 2009 wurden in Südafrika offiziellen Angaben zufolge 120 Nashörner von Wilderern erschossen, im Jahr darauf hatte sich die Zahl bereits verdreifacht. Mit 448 Tieren im Jahr 2011 ist ein trauriger Rekord erreicht worden, der allerdings in den kommenden Jahren noch übertroffen werden könnte, sollte es nicht gelingen, die Wilderei in Südafrika einzudämmen.

Laut WWF ist der Hauptgrund für die Zunahme der Wilderei der enorme Absatzmarkt für das Horn der Tiere. Besonders auf dem asiatischen Schwarzmarkt ist die Nachfrage groß. In Vietnam zum Beispiel wird dem Horn eine Heilwirkung gegen Krebs zugesprochen und auch gegen andere Krankheiten soll es wirken. Für Menschen mit dem nötigen Kleingeld ist das Horn des Nashorns ein begehrtes Statussymbol. Ein elementarer Schritt im Kampf gegen das illegale Töten der Nashörner in Afrika ist die Zerstörung der Schwarzmärkte in den asiatischen Ländern. Und auch die Ausweitung von Aufklärungskampagnen ist laut WWF unbedingt notwendig, um den Trend der illegalen Nashornjagden zu stoppen.

Angesetzt werden gegen das blutige Geschäft mit dem Nashorn muss natürlich auch in den Ländern, in denen die Wilderei stattfindet. Der WWF lobte die Bemühungen der südafrikanischen Behörden im Kampf gegen die Wilderer. Die mögliche Strafe für Wilderer aber auch Schmuggler von Nashorn wurde auf sechzehn Jahre Gefängnis erhöht. Im letzten Jahr gingen den Rangern der südafrikanischen Nationalparks rund 230 mutmaßliche Beteiligte des illegalen Geschäfts ins Netz.