Klimagipfel in Südafrika: Zwischen Hoffnung und Enttäuschung

suedafrika1.gif Am Ende des längsten UN-Klimagipfels überhaupt steht die Einigung auf ein neues Welt-Klimaabkommen. Dennoch ist das in Durban erzielte Ergebnis besonders für die Umweltschutzorganisationen nicht viel mehr als ein fauler Kompromiss, der auf Kosten der ärmeren Weltregionen gehen wird. Das neue Abkommen soll erst 2020 in Kraft treten. Wie dieses aussehen wird, ist bisher weitgehend unklar.

Am Sonntagabend ist der 17. UN-Klimagipfel in Durban, Südafrika, zu Ende gegangen. Entgegen aller Befürchtungen haben sich die Teilnehmer des Gipfels nun doch noch auf ein Folgeabkommen des Kyoto-Protokolls zum globalen Klimaschutz geeinigt. Dennoch sind die Meinungen von Experten über den Erfolg des Klimagipfels eher durchwachsen. Das Ergebnis, das in Durban erreicht wurde, reicht vielen nicht weit genug. Für manche birgt die in letzter Minute getroffene Einigung auf ein neues Abkommen zum Klimaschutz einen Grund zur Hoffnung, viele sind jedoch enttäuscht über den Ausgang der Konferenz.

Nach dem Ende des Klimagipfels steht nun also fest, dass es ein neues Abkommen zum weltweiten Klimaschutz geben wird. Eine fertige Ausarbeitung dieses Abkommens wird allerdings erst im Jahr 2015 vorliegen, ungeachtet der Tatsache, dass das bisherige Klimaschutzabkommen, das Kyoto-Protokoll, bereits 2012 auslaufen wird. In Kraft treten wird der neue Welt-Klimavertrag voraussichtlich erst im Jahr 2020.

Viele Umweltschutzorganisationen zeigten sich erbost über diesen Zeitplan. Greenpeace kritisierte unter anderem, dass durch den beschlossenen Fahrplan wertvolle Zeit verschenkt werde, um die Erderwärmung zu minimieren. Globalisierungskritiker von Attac bezeichneten das neue Klimaabkommen sogar als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Das Abkommen nimmt eine Erderwärmung von vier Grad Celsius in Kauf, anstatt den ursprünglich vereinbarten zwei Grad Celsius, was für einige Länder Afrikas verheerende Folgen nach sich ziehen wird, so die Organisation.

Zunächst positiv zu bewerten ist jedoch, dass sich in Durban erstmals auch die großen Industrienationen USA, Indien und China für eine rechtliche Verpflichtung bei der Reduktion der CO2-Emmissionen aussprachen. Kritiker sehen dieses Zugeständnis jedoch skeptisch. Der neue Welt-Klimavertrag ist bisher so wenig konkretisiert worden, dass Umweltschutzorganisationen befürchten, dass die bisherigen Blockerstaaten im Klimaschutz bis zum Inkrafttreten des neuen Abkommens Wege und Mittel gefunden haben werden, sich erneut aus der Verantwortung zu ziehen.

Das Ergebnis des Klimagipfels in Durban ist für viele Experten in den Reihen der Umweltschützer ein schwaches bis komplett enttäuschendes. Fest steht jedoch zumindest, dass es ein weiteres globales Klimaabkommen geben wird. Wie dieses aussehen soll, wurde in Durban allerdings nicht weiter konkretisiert.