Kommunalwahlen in Südafrika

suedafrika1.gif Am Mittwoch finden in Südafrika Kommunalwahlen statt. Auch wenn die Regierungspartei ANC derzeit mit diversen Imageproblemen zu kämpfen und nachweislich an Popularität verloren hat, wird mit einem Sieg des ANC in den meisten Wahlbezirken fest gerechnet. Die von weißen dominierte Oppositionspartei „Demokratische Allianz“ erhofft sich allerdings, aus der Krise des ANC ihren Nutzen ziehen zu können.

Rund 23 Millionen Südafrikaner sind am Mittwoch dazu aufgerufen, an den Kommunalwahlen des Landes teilzunehmen. Obwohl die Regierungspartei „African National Congress“ (ANC) in den vergangenen Monaten große Popularitätsverluste hinnehmen musste, wird mit einem eindeutigen Sieg der Partei in den meisten Wahlbezirken gerechnet. Bisher regiert der ANC in acht der insgesamt neun Provinzen Südafrikas. Einzige Ausnahme ist die Provinz Western Cape. Dort ist die von Weißen dominierte „Demokratische Allianz“ die größte Partei.

Besonders in den großen Städten Südafrikas scheint die Wahlbeteiligung recht groß zu sein. Wie die Nachrichtenagentur BBC berichtete, waren bereits am frühen Mittwochmorgen lange Schlangen vor den Wahllokalen in Johannesburg und Kapstadt zu beobachten. Landesweit wurden über 20.000 Wahllokale eingerichtet. 75.000 Polizisten sind dazu eingeteilt, den Ablauf der Wahl zu überwachen. Es werden jedoch keine Ausschreitungen erwartet.

Der Wahlkampf um die politische Führung in Südafrika auf kommunaler Ebene gilt als einer der härtesten seit vielen Jahren. Umkämpft ist vor allem die wirtschaftlich relevante Provinz Western Cape, die nicht von der Regierungspartei ANC geführt wird. Der Präsident Jacob Zuma rief seine Bevölkerung erst letzte Woche dazu auf, den ANC zu wählen, die Partei, die die Menschen in Südafrika 1994 vom rassistischen Apartheidregime befreite. Zuma warnte vor dem Zorn der Verstorbenen, die unter der weißen Herrschaft gelitten hatten.

Es sind zwar nur Kommunalwahlen, die am Mittwoch in Südafrika abgehalten werden, aber dennoch lässt sich daraus eine Tendenz ablesen, wie die Bevölkerung derzeit zur Partei von Jacob Zuma steht. Immer wieder hat der ANC mit Korruptionsvorwürfen zu kämpfen. Und auch ihre Versprechen, mehr Wohnraum für die Menschen zu schaffen, die Wasserversorgung und die Arbeitslage zu verbessern, konnte der ANC bisher kaum einlösen. Auch innerhalb der Partei scheint es zu kieseln. Offenbar hatten die Mitglieder kein oder nur sehr marginales Mitspracherecht bei der Auswahl der Kandidaten für die Wahl, was für großen Unmut sorgte.

Die Oppositionspartei „Demokratische Allianz“ hofft nun, das angeknackste Image des ANC ausnutzen zu können. Erste Ergebnisse der Wahl werden am kommenden Wochenende erwartet.