Pilgerreise mit dem Fahrrad durch Afrika

suedafrika1.gifZwei junge Muslime aus Kapstadt befanden sich in den letzten neun Monaten auf einer außergewöhlichen Reise. Mit dem Fahrrad pilgerten sie von Südafrika nach Mekka. Auf ihrem langen Weg quer durch Afrika konnten sie zahlreiche Länder des Kontinents hautnah erleben. Begeistert waren sie vor allem von der Gastfreundschaft der Menschen. Vor wenigen Tagen haben die beiden Männer ihr Ziel in Saudi Arabien erreicht, rechtzeitig zur diesjährigen Hadj-Predigt.

Nur wenige Tage vor der diesjährigen Hadj-Predigt erreichten zwei junge Muslime aus Südafrika die heilige Stadt Mekka in Saudi Arabien. Die beiden Männer hatten neun Monate zuvor mit dem Fahrrad ihre Pilgerreise in Kapstadt angetreten. Rund 11.000 Kilometer legten sie auf ihrer Reise zurück.

Der britischen Nachrichtenagentur BBC berichteten die beiden Männer kürzlich von diesem besonderen Erlebnis. Es habe ihr Leben verändert, erzählt der 28-jährige Natheem Cairncross den Reportern. Zusammen mit seinem Freund Imtiyaz Haron (24) durchquerte er mit dem Fahrrad die Länder Südafrika, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Malawi, Tansania und Kenia. Da sie für den Sudan und Äthiopien keine Visa erhielten, mussten sie ihre ursprünglich geplante Route allerdings kurzfristig ändern. In Nairobi bestiegen sie ein Flugzeug in die Türkei, von dort aus ging es über Syrien und Jordanien weiter nach Saudi Arabien.

Während ihrer Reise erlebten die beiden jungen Muslime sehr viel Gastfreundschaft. Oft kamen sie unterwegs bei Familien unter, wenn das nicht klappte schliefen sie in Moscheen. Wie die beiden Männer in ihrem Internetblog berichten, war dies eine einmalige Gelegenheit, den afrikanischen Kontinent und seine Menschen kennenzulernen. Im Besonderen die Dörfer abseits der großen Städte, in die man als Besucher sonst nur selten gelangt.

Auf die Idee, die für Muslime obligatorische Pilgerreise nach Mekka mit dem Fahrrad zu unternehmen, kamen die beiden Männer bereits einige Jahre zuvor. Erst nach längeren Recherchen und mehreren Gesprächen mit Menschen, die ähnlich große Reisen unternommen hatten, waren sie davon überzeugt gewesen, dass ihr Plan realisierbar ist.

Um die Strecke von Kapstadt nach Mekka finanzieren zu können, mussten sie einige Opfer bringen. Cairncross verkaufte sein Auto und auch sein Wegbegleiter musste sich von einigen Habseligkeiten trennen. Am Ziel angekommen sind sich jedoch beide Pilger einig, dass diese Opfer sich gelohnt haben. Ob sie den Weg zurück allerdings auch mit dem Fahrrad zurücklegen oder doch lieber einen Flug in ihre Heimat Südafrika buchen werden, darüber wollen die beiden erst nach dem Ende der Hadj entscheiden.