Somalia bietet al-Shabaab-Milizen Amnestie an

somalia.gifNach dem Rückzug eines Großteils der radikal-islamistischen al-Shabaab-Milizen aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu, versucht die Übergangsregierung nun auch die verbleibenden Kämpfer zur Aufgabe zu bringen. Allen in der Stadt verbliebenen Islamisten hat sie zu diesem Zweck eine Generalamnestie angeboten. Auf der Flucht vor Hunger und Gewalt fliehen noch immer tausende Somalier nach Mogadischu.

Die somalische Übergangsregierung hat den Anhängern der radikal-islamistischen al-Shabaab-Milizen, die sich noch in der Hauptstadt Mogadischu aufhalten, eine Generalamnestie angeboten. Ein Großteil der Kämpfer, die die Verteilung von Hilfslieferungen an die hungerleidende Bevölkerung sehr erschwert haben, hat sich am Wochenende aus der Hauptstadt zurückgezogen. Die somalische Regierung sprach daraufhin von einem Sieg, während die al-Shabaab von einem taktischen Rückzug sprach.

Darauf, dass die Macht der al-Qaida nahestehenden Milizen in Mogadischu nicht gebrochen ist, deuten die anhaltenden nächtlichen Gefechte im Norden der Stadt hin. Darüber hinaus hat sich am Montag Nachmittag ein Selbstmordattentäter etwa 13 Kilometer südlich der Hauptstadt mit seinem Auto in die Luft gesprengt.

Allen verbleibenden Kämpfern in Mogadischu, die ihre Waffen niederlegen und sich ergeben, hat die Übergangsregierung nun eine umfassende Amnestie angeboten. Für al-Shabaab-Milizen außerhalb der Hauptstadt scheint das Angebot jedoch nicht zu gelten. Die Islamisten kontrollieren einen Großteil des südlichen Somalia und wollen von dort aus ihren blutigen Kampf gegen die vom Westen unterstützte Regierung fortsetzen.

Die Präsenz der radikalen Milizen verhindert weiterhin, dass die internationale Gemeinschaft den notleidenden Menschen effektiv Helfen kann. Tausende Flüchtlinge strömen daher mittlerweile in die vermeintlich von den Islamisten befreite Hauptstadt, in der Hoffnung, dort Essen zu finden und der Gewalt zu entrinnen.

Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge leiden aufgrund der anhaltenden Dürre im Osten Afrikas insgesamt über zwölf Millionen Menschen an Hunger. Allein in Somalia drohen 3,6 Millionen Menschen an Hunger zu sterben. Dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gelang es nach dem Abzug der al-Shabaab-Milizen mit einem Flugzeug über 31 Tonnen Hilfsgüter (Decken, Planen, Wasserkanister, etc.) nach Mogadischu zu bringen – weitere Flüge sollen folgen.