Somalia: Mit Bildung gegen Perspektivlosigkeit

somalia.gifIn Garowe, der Bezirkshauptstadt der autonomen Region Puntland in Somalia, versucht die lokale NGO „Farsano Technical Institute“ Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen. Viele der dort lebenden unter 30-jährigen sind im Bürgerkrieg groß geworden und schließen sich aufgrund mangelnder Alternativen bewaffneten Milizen oder Straßengangs an.

Eine lokale Nichtregierungsorganisation (NGO) versucht in Somalia Jugendlichen durch die Ausbildung in praktischen Berufen eine Perspektive fernab von Gewalt und Krieg zu ermöglichen. Die NGO mit dem Namen Farsano Technical Institute hat ihren Sitz in Garowe, der Bezirkshauptstadt der einseitig für autonom erklärten Region Puntland.

Die meisten der dort lebenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen zehn und 30 Jahren sind mit Krieg und Gewalt aufgewachsen und nur die wenigstens kamen bisher in den Genuss einer umfassenden Schulbildung. Vertreibung, persönliches Leid, ein Mangel an Bildungseinrichtungen und hohe Schulgebühren sind die wesentlichen Gründe für diesen Umstand.

Das Farsano Technical Institute, das vom Education Development Center, einer in den USA ansässigen NGO gefördert wird, versucht nun, möglichst vielen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen. Praktische Ausbildungsgänge, beispielsweise zum Elektriker, Schweißer, Schreiner, Klempner oder Automechaniker stehen genauso auf dem Programm, wie Trainings in Buchhaltung und IT-Dienstleistungen.

Viele der Adoleszenten seien während des Bürgerkriegs in Somalia aufgewachsen und schlössen sich aufgrund mangelnder Alternativen häufig bewaffneten Milizen oder Straßengangs an, so Abdihakim Mohamed Jama, ein Mitarbeiter des Farsano Technical Institute. Alternativen sind dringend nötig, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Die NGO hat Anfang des Jahres das Programm Shaqa Doon (Somali für „Jobsuche“) ins Leben gerufen, an dem 156 Trainees teilnehmen.

Die Auszubildenden sind sehr engagiert und wissen um den Wert dieser einmaligen Chance. Eine der 38 weiblichen Trainees, die am Programm teilnehmen, ist Amina Mohamed Nur, 20. Sie hat nur eine grundlegende Schulbildung und konnte keine weiterführende Schule besuchen, da sie sich die Kosten dafür nicht leisten konnte. Amina Nur hat sich dafür entschieden, eine Ausbildung zur Automechanikerin zu machen, ein eher ungewöhnlicher Beruf für eine Frau in einer konservativen Gesellschaft, wie der somalischen. Aber Nur ist nicht die Einzige, vier weitere Frauen sind mit ihr in der Klasse. Seit sie ein Kind war sei es es immer ihr Traum gewesen, eine eigene Autowerkstatt zu besitzen – vielleicht wird dieser Traum nun wahr.