UNHCR: Immer mehr dauerhafte Flüchtlinge

somalia_thumb_thumb.gifIn 2009 konnten so wenige Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückkehren, wie seit 20 Jahren nicht mehr. Der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, António Guterres mahnte deshalb heute in einer Rede vor dem Exekutivkomitee der UNHCR an, dass der Schutz und die Unterstützung für die weltweit 43 Millionen Flüchtlinge ausgeweitet werden muss. Langanhaltende und tiefverwurzelte Konflikte wie beispielsweise in Somalia sind dabei der größte Hinderungsgrund für die Rückkehr der Vertriebenen.

Der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, António Guterres wies heute bei seiner Eröffnungsrede der 61. Jahresversammlung des Exekutivkomitee des UNHCR auf die sich verschlechternde Situation von Flüchtlingen hin. Er warnte besonders davor, dass langanhaltende und tiefverwurzelte Konflikte eine semi-permanente globale Flüchtlingssituation zur Folge haben. Aufgrund dessen müsse der Schutz für die weltweit etwa 43 Millionen zwangsweise vertriebenen Menschen ausgeweitet und verbessert werden, so Guterres.

In seiner Rede führte der Leiter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) die Konflikte in Afghanistan und Somalia als Beispiele an. Aufgrund der langen Dauer der Konflikte entstehen quasi-permanente Flüchtlingspopulationen in den benachbarten Ländern, deren Rückkehr in ihr jeweiliges Heimatland immer unwahrscheinlicher wird. Überdies werden die Konflikte zunehmend komplexer und dadurch schwer lösbar. In Somalia herrscht bereits seit Jahrzehnten eine Art Krieg und die somalische Regierung hat mittlerweile keine Kontrolle mehr über das Land.

António Gutteres führte weiter aus, dass 2009 das schlechteste Jahr bezüglich der Rückführung von Flüchtlingen in den letzten zwanzig Jahren war, was er darauf zurückführt, dass die Art der derzeitigen Konflikte es erschwert, langanhaltenden Frieden zu schaffen. Da es beispielsweise in Somalia in nächster Zeit keine Aussicht auf Frieden gibt, sind die Flüchtlinge entsprechend unbeliebt. Sie sind in nahezu jedem Land unwillkommen, werden stigmatisiert und diskriminiert.

Etwa die Hälfte der weltweit 43 Millionen Flüchtlinge sind durch tiefverwurzelte, komplexe Konflikte auf Dauer vertrieben, die meisten davon in Entwicklungsländern, wo vier Fünftel der Flüchtlinge leben. Gutteres mahnte an, die internationale Solidarität zu stärken und die Lasten gleichmäßig auf alle Länder zu verteilen.

Als Flüchtlinge zählen nur Menschen, die über die Landesgrenzen hinaus vertrieben werden. Besonders in Afrika ist jedoch auch die Zahl der internen Vertriebenen, also der Binnenflüchtlinge steigend. Der Flüchtlingskommissar forderte alle Länder dazu auf, konsequenter als bisher die entsprechenden Konventionen zum Schutz und zur Unterstützung dieser Menschen zu ratifizieren und umzusetzen.