Senegal: Überschwemmung legt Artefakte frei

senegal.gif In Dakar sind nach den schweren Regenfällen in den vergangenen Wochen Jahrtausende alte Artefakte entdeckt worden. Der Regen hatte den sandigen Untergrund weggespült und die Gegenstände freigelegt. Wissenschaftler der Universität von Dakar hoffen nun, über die Fundstücke mehr über die Geschichte der Stadt zu erfahren.

Bei Überschwemmungen nach schweren Unwettern im westafrikanischen Senegal sind Jahrtausende alte Schätze freigelegt worden. In der Hauptstadt Dakar wurden am Wochenende Schmuckstücke, Scherben von Tongefäßen sowie Werkzeuge aus Stein und Eisen entdeckt. Die Schätze wurden im Stadtviertel Ouest-Foire gefunden. Sie lagen dort offenbar plötzlich buchstäblich auf der Straße, nachdem die Flut die obere Erdschicht abgetragen hatte. Ein Wissenschaftler der Cheikh Anta Diop Universität von Dakar entdeckte die Artefakte zufällig, als er den von den Überschwemmungen schwer getroffenen Stadtteil besuchte.

Das genaue Alter der Fundstücke steht noch nicht fest, daher ist auch ihr Wert bisher nicht bestimmbar. Wissenschaftler der Cheikh Anta Diop Universität von Dakar legten sich bei ersten Schätzungen jedoch auf einen Zeitraum zwischen 7000 und 2000 Jahren vor unserer Zeitrechnung fest. Um das genaue Ursprungsdatum der Artefakte bestimmen zu können, müssen weitere Tests durchgeführt werden.

Die Wissenschaftler hoffen nun, dass sie weitere Jahrtausende alte Artefakte am Fundort in Dakar entdecken werden. Ob ihnen zur weiteren Suche auf dem Grundstück die Erlaubnis erteilt wird ist jedoch noch unklar, da sich darauf einer Baustelle befindet, auf der derzeit ein Haus gebaut wird. Von welcher Kultur die Fundstücke stammen, konnte bisher ebenfalls noch nicht eindeutig festgestellt werden. Die Wissenschaftler hoffen jedoch, über die Artefakte mehr über die Geschichte von Senegals Hauptstadt erfahren zu können.

Leider haben die schweren Regenfälle im Senegal auch für schlechte Nachrichten gesorgt. Am schlimmsten waren die Folgen der Unwetter in der Hauptstadt Dakar sowie in den Städten Touba und Fatick im Landesinneren. Dort kamen in den letzten zwei Wochen mindestens 15 Menschen ums Leben. Darüber hinaus verloren tausende Menschen aufgrund der Unwetter ihr Zuhause, da ihre Häuser den Wassermassen nicht Stand halten konnten.

Macky Sall, der Präsident des Senegal, hatte in der vergangenen Woche eine Privatreise nach Südafrika vorzeitig abgebrochen, um sich um die Folgen der schweren Überschwemmungen zu kümmern. Während der Regenzeit zwischen Juli und Oktober sind heftige Regenfälle und Überschwemmungen im Senegal keine Besonderheit, in diesem Jahr waren die Niederschläge jedoch außergewöhnlich hoch.