Weltsozialforum im Senegal

senegal.gifFünf Tage lang treffen sich sozialkritische Aktivisten aus allen Teilen der Welt im westafrikanischen Senegal, um über Möglichkeiten zu debattieren, eine gerechtere Welt zu schaffen. Auftakt des diesjährigen Weltsozialforums war ein riesiger Protestmarsch durch die Hauptstadt des Landes. Mitwirkende der Veranstaltung sind Initiativen aus verschiedenen Themenbereichen wie Frauenrechte, Bildung, Demokratie und Menschenrechte.

Diese Woche findet in Dakar, der Hauptstadt des Senegal, das Weltsozialforum 2011 statt. Die Veranstaltung sozialkritischer Organisationen und Verbände wurde 2001 in Brasilien ins Leben gerufen. Die Gründer sehen das Weltsozialforum als Gegenveranstaltung zu den alljährlichen Weltwirtschaftsgipfeln der G-8 sowie der Welthandelsorganisation (WTO) und verstehen sich als alternative Globalisierungskritiker.

Eine andere Welt ist möglich“, lautet das Motto des diesjährigen Weltsozialforums. Zur Eröffnung am Sonntag marschierten zehntausende Menschen aus allen Teilen der Welt durch die Innenstadt von Dakar, um für mehr Gerechtigkeit zu demonstrieren und Veränderungen in der Weltwirtschaft zu fordern.

Der erste Tag des Treffens am Montag war dem Thema Afrika gewidmet. Aktivistengruppen verschiedener afrikanischer Länder organisierten Veranstaltungen über die unterschiedlichen Problematiken des Kontinents. Der Fokus war hauptsächlich auf die sozialen Bewegungen gerichtet, die sich in Afrika entwickelt haben. Das Ziel lag unter anderem darin, die afrikanischen Bewegungen mit der afrikanischen Diaspora sowie mit anderen sozialen Bewegungen aus allen Teilen der Welt zu verknüpfen und Netzwerke zu schaffen.

Insgesamt werden bis einschließlich Freitag über 700 Veranstaltungen im Rahmen des Weltsozialforums in Dakar stattfinden. Debattiert wird über ein breites Spektrum von Themen, die neben Wirtschaft unter anderem auch Bildung, Demokratie, Migration, Menschenrechte und Sicherheit beinhalten. Ein zentraler Aspekt der gestrigen Diskussionen war das sogenannte „land-grabbing“ in Afrika. In den vergangenen Jahren wurden immer größere Ackerflächen des Kontinents an internationale Konzerne verpachtet oder verkauft, Land, das den Menschen dort für den Anbau ihrer Nahrungsmittel fehlt.

Mehr als 1.200 Organisationen beteiligen sich an dem Programm des 5-tägigen Treffens in Dakar. Neben Frauenbewegungen, Globalisierungskritikern, Menschenrechtsorganisationen und vielen anderen Initiativen haben sich auch einige Vertreter der südafrikanischen Homosexuellenorganisation „Equality“ in den Senegal gewagt. In dem islamischen Staat ist Homosexualität per Gesetz verboten. Durch ihre Anwesenheit wollen sie auch Schwule und Lesben aus anderen Teilen Afrikas dazu ermutigen, zu ihrer Sexualität zu stehen.

Ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen des Weltsozialforums 2011 im Senegal sind auf der Website des Forums auch in deutscher Sprache erhältlich.