Anschläge auf Christen in Nigeria und Kenia

nigeria.gif Am Wochenende sind in Nigeria und in Kenia mindestens zwanzig Menschen bei Anschlägen getötet worden. Ziele der Angriffe waren in allen drei Fällen christliche Versammlungen. Obwohl sich bisher niemand zu den Anschlägen bekannte wird vermutet, dass islamistische Vereinigungen hinter den tödlichen Attacken vom Wochenende stehen.

Im Norden Nigerias sind am Sonntag mindestens neunzehn Menschen bei Anschlägen getötet worden, dutzende weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Bisher bekannte sich niemand zu den Attentaten in den Städten Kano und Maiduguri. Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass die radikal islamistische Gruppierung Boko Haram hinter den Anschlägen steht. Die Islamisten wollen im Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten. In den vergangenen Monaten gab es in der Region wiederholt Angriffe auf Christen, die in dieser Region eine Minderheit darstellen. Allein im Januar starben in Nordnigeria mehr als 180 Menschen durch Gewalttaten der Boko Haram. Erst am Ostersonntag wurden in der Nähe einer christlichen Kirche in der Stadt Kaduna mindestens 38 Menschen bei einem Anschlag getötet.

Bei dem Anschlag in der Stadt Kano wurden am Sonntag mindestens fünfzehn Menschen getötet, so berichten Augenzeugen und Sicherheitskräfte. Ziel des Attentats war eine christliche Versammlung in der katholischen "Bayero University". Die Angreifer seien mit Motorrädern und Autos gekommen, so Augenzeugenberichte. Sie hätten Sprengsätze in den Hörsaal geworfen und anschließend das Feuer auf die flüchtenden Menschen eröffnet. Eine halbe Stunde lang soll der Angriff gedauert haben.

Ziel des zweiten Anschlags am Sonntag war eine christliche Kirche in der Stadt Maiduguri im Nordosten Nigerias. Mindestens vier Menschen sollen dort erschossen worden sein, darunter ein Pastor. Die Stadt gilt als das spirituelle Zentrum der islamistischen Boko Haram. Offiziell bekannt hat sich jedoch auch zu diesem zweiten Anschlag in Nigeria bisher niemand.

Auch in Kenia wurden am Wochenende Christen Opfer eines Attentats. In der Hauptstadt Nairobi warfen unbekannte Täter einen Sprengsatz in eine christliche Kirche. Dabei kam mindestens ein Mensch ums Leben, zehn weitere erlitten Verletzungen. Wie in Nigeria werden auch hinter diesem Anschlag islamistische Hintergründe vermutet. Die radikal islamistische Al-Shabaab aus dem benachbarten Somalia haben in der Vergangenheit immer wieder Anschläge in Kenia verübt. Seit die kenianische Armee im Oktober vergangenen Jahres nach Somalia versandt worden ist, um die schwache Regierung im Kampf gegen die Al-Shabaab zu unterstützen, ist die Anzahl der Anschläge noch gestiegen.