Mali: Heftige Gefechte in der Hauptstadt

mali.gif Zu Beginn der Woche kam es in Malis Hauptstadt Bamako zu schweren Gefechten zwischen den Militärs, die vor rund sechs Wochen den Präsidenten Touré aus dem Amt putschten und Mitgliedern von dessen Garde. Die Lage in Bamako ist seither unübersichtlich. Wer wo die Kontrolle übernommen hat, ist weithin unklar.

In Malis Hauptstadt Bamako ist zu Beginn der Woche erneut Chaos ausgebrochen. Es ist rund sechs Wochen her, dass Militärs in dem westafrikanischen Staat die Macht übernahmen und den Präsidenten Amadou Toumani Touré aus dem Amt putschten. Grund für den Staatsstreich war unter anderem der zögerliche Umgang des Präsidenten mit den Tuareg-Rebellen im Norden, die dort um einen unabhängigen Staat kämpfen. Nur wenige Tage nach dem Putsch mussten die meuternden Soldaten jedoch feststellen, dass die internationale Gemeinschaft nicht auf deren Seite steht und auch die Lage im umkämpften Norden des Landes wurde zunehmend unübersichtlicher. Daher einigten sich die Militärs zusammen mit dem afrikanischen Wirtschaftsbündnis ECOWAS nur drei Wochen nach dem Putsch darauf, die Macht an einen zivilen Übergangspräsidenten abzugeben. Zunächst sah es in Mali so aus, als sei ein friedlicher Übergang nach dem Staatsstreich tatsächlich möglich. Dass dem nicht so ist, zeigen die Nachrichten der letzten Tage aus Mali.

Besonders in der Hauptstadt Bamako wurden immer wieder Gefechte zwischen den Soldaten gemeldet, die den Putsch durchführten, und Soldaten, die weiterhin hinter dem gestürzten Präsidenten Touré stehen. Seit Montag scheint niemand mehr zu wissen, wer derzeit die Kontrolle über die Stadt inne hat. Weiterhin wird von Toten berichtet, nähere Angaben dazu fehlen jedoch bisher. Die Lage in Bamako sei unklar, heißt es in den Berichterstattungen. Eine Nachrichtenagentur aus Frankreich berichtete, dass die Soldaten, die weiterhin dem Ex-Präsidenten Touré die Treue halten, nicht nur den Flughafen sondern auch die staatliche Rundfunkanstalt unter ihre Kontrolle gebracht haben. Zum Ausbruch der Gefechte zu Beginn der Woche ist es offenbar gekommen, als am Putsch beteiligte Soldaten den Versuch unternommen haben, Soldaten aus der Garde des Präsidenten Touré festzunehmen. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur BBC.

Die Straßen in Bamako waren am Montag menschenleer, wie diverse Medien berichten. Überall in der Stadt waren immer wieder Schüsse zu hören, auch wenn sich die Kämpfe hauptsächlich auf das Zentrum der Stadt konzentrierten, wo sich die Garde des Präsidenten befindet. Auch in der Stadt Kati, die nur etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegt, soll es Kämpfe gegeben haben.