Internationale Anerkennung der libyschen Rebellen wächst

libyen1.gifBei einem Treffen der Libyen-Kontaktgruppe in Istanbul hat nun auch die USA den Übergangsrat der Rebellen in Bengasi als offiziellen Vertreter des Landes anerkannt. Insgesamt sind es rund 40 Länder, die diese Anerkennung bereits verkündet haben. Der Diktator Gaddafi reagierte gewohnt aggressiv. In einer Audiobotschaft kündigte er weitere Angriffe auf die Truppen der Rebellen an. 

Es sind inzwischen rund 40 Staaten, die den Übergangsrat der Rebellen in Libyen als Vertretung des Landes offiziell anerkannt haben. Auch die USA und einige weitere Länder schlossen sich dem bei einem Treffen der Libyen-Kontaktgruppe in der Türkei vor wenigen Tagen an. Damit steht die Kontaktgruppe, die aus allen an dem Militäreinsatz in Libyen beteiligten Staaten besteht, nun auch formell hinter den Rebellen.

Der Übergangsrat in Bengasi erfährt verstärkte internationale Anerkennung, das ist eine Entwicklung, die den libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi offenbar nicht beeindruckt. In einer Audiobotschaft zeigte sich Gaddafi in gewohnt aggressiver Manier und ließ seine Anhängern wissen, sie sollten die Anerkennung des Übergangsrats mit Füßen treten. Er drohte mit weiteren Angriffen gegen die Rebellen und berichtete von Millionen Regimetreuen Kämpfern, die nur auf ihren Einsatz warteten.

An die Möglichkeit, dass der Diktator auf die Forderungen der Libyen-Kontaktgruppe eingehen und die Macht im Land freiwillig abgeben wird, ist mehr als unrealistisch. Gaddafi wird seine Kämpfer nicht aus den Städten zurückziehen, keine Gefangenen freilassen und schon gar keiner Bildung einer Übergangsregierung zustimmen. Gaddafi kündigte bereits zu Beginn der militärischen Offensive in Libyen an, er werde eher als Märtyrer sterben als sein Land zu verlassen. Am Wahrheitsgehalt dieser Aussage zweifelt heute niemand mehr. Freiwillig gehen wird Gaddafi nicht.

Persönliche Informationen über den Menschen Gaddafi gab nun Abdurrahman Schalgam, ehemaliger Außenminister von Libyen und libyscher Botschafter in den USA, in den Medien bekannt. Er berichtete unter anderem, wie brutal Gaddafi einen Abtrünnigen aus seinen Reihen für einen missglückten Putschversuch vor fast 30 Jahren bestrafen ließ. Nachdem er dessen Rückführung aus Marokko mit korrupten Mitteln veranlasst hatte, gab Gaddafi den Befehl, „man solle ihn schlachten wie ein Schaf“, so das Zitat, das derzeit in allen Zeitungen zu lesen ist.

Während Gaddafi irgendwo in Libyen weiter seiner eigenen Person huldigt, scheinen seine Truppen jedoch an Boden zu verlieren. Die seit Monaten umkämpfte Stadt Brega ist offenbar von den Rebellen eingenommen worden.