Detailinformation – La Reunion

Detailinformation.gif Man muss auf einer Landkarte manchmal ein bisschen suchen, bevor man die kleine Insel La Reunion im Indischen Ozean entdeckt.

Das französische Überseegebiet liegt vor der Ostküste Afrikas etwa 800 km östlich von Madagaskar. La Reunion ist wie fast alle Inseln in dieser Region vulkanischen Ursprungs. Die Landschaft der Insel ist sehr abwechslungsreich. Während das Wetter auf der östlichen Seite von La Reunion sehr regenreich ist, findet man auf der Westseite extrem trockene Steppengebiete.

Insgesamt leben rund 800.000 Einwohner auf der kleinen Insel La Reunion. Bis zur Mitte des 17. Jahrhundert war La Reunion gänzlich unbewohnt. Als die Franzosen dort eine Kolonie errichteten, kamen nicht nur französische Siedler auf die Insel, sondern auch Sklavenarbeiter aus Ostafrika und Indien. Einen Großteil der heutigen Bevölkerung von La Reunion bilden die sogenannten Mestizen, die sowohl europäische als auch afrikanische beziehungsweise indische Vorfahren haben.

Die Amtssprache auf La Reunion ist Französisch, die Umgangssprache ist jedoch eine Kreolsprache, die sowohl französische als auch afrikanische und asiatische Elemente enthält. Die Mehrheit der Bevölkerung von La Reunion bekennt sich zum Christentum, es gibt aber auch kleinere Gruppen von Muslimen, Hindus und Buddhisten.

La Reunion – Geschichte

Bereits im 10. Jahrhundert war La Reunion unter arabischen Seefahrern bekannt. Damals wurde die Insel noch „diva maghrebin“ (Westinsel) genannt. Erstmals im Jahr 1502 taucht La Reunion – diesmal unter dem Namen „dina maragabim“ – auf einer europäischen Karte von Alberto Cantino auf. Pedor de Mascarenhas „entdeckte“ die Insel im Jahr 1512 und nannte sie „Santa Apollonia“. Nach ihm wurde später die Inselkette Maskarenen benannt.

Der englische Freibeuter Blackwell betrat die Insel 1613 und nannte sie „England’s Forest“. 1638 wurden die Maskarenen – zu denen neben La Reunion auch die Inseln Mauritius und Rodrigues gehören – erstmals von Frankreich beansprucht. Von den Franzosen bekam die Insel nach der französischen Revolution auch ihren endgültigen Namen: La Reunion („Die Zusammenkunft“).

Zusätzlich zu den Kolonisten kamen nun auch Sklaven aus Ostafrika und Indien nach La Reunion. Mit der Gründung der Ostindischen Handelskompanie wurde die Insel zu einem wichtigen Handelspunkt für Gewürze, Kaffe und Zuckerrohr. Ein damals zwölfjähriger Sklave entdeckte 1841 übrigens die Bourbon-Vanille. Er fand heraus, wie man die Orchidee künstlich bestäuben kann und machte somit einen Anbau durch den Menschen möglich. Bis heute ist La Reunion ein Überseegebiet von Frankreich und exportiert Zuckerrohr, Vanille und anderes in Länder auf der ganzen Welt.