Mehr Schutz für den Regenwald im Kongobecken

kongo-demrep.gif Durch neue hochtechnologisierte Mechanismen soll im Rahmen eines neuen Projekts der Zentralafrikanischen Forstkommission in Zukunft der Regenwald des Kongobeckens besser überwacht und damit auch besser geschützt werden. Neben Satellitensystemen sollen auch verstärkte Bildungs- und Aufklärungsmaßnahmen den Erhalt des Regenwaldes sichern.

Der Regenwald im Kongobecken ist der zweitgrößte der Erde. Insgesamt macht der Regenwald in dieser Großregion, die zahlreiche Länder in Zentralafrika umfasst, rund ein Viertel der noch existierenden tropischen Regenwälder aus. In diesem Gebiet leben nicht nur Millionen Menschen, deren Lebensgrundlage der Regenwald darstellt, auch die Tier- und Pflanzenwelt der Region ist einzigartig.

Um dieses weltweit zweitgrößte zusammenhängende Regenwaldgebiet in Zukunft effektiver zu schützen, haben nun die zehn Mitgliedsstaaten der Zentralafrikanischen Forstkommission (COMIFAC) ein neues Projekt gestartet. Neben der Demokratischen Republik Kongo, die die größten Anteile am Kongobecken hält, gehören dazu auch Kamerun, Burundi, der Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Ruanda, Gabun, Äquatorialguinea sowie Sao Tomé und Principe.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der UN-Organisation für Nahrung und Landwirtschaft (FAO) und dem nationalen Institut für Weltraumforschung in Brasilien realisiert. Das Hauptaugenmerk des Projekts liegt auf der Einführung verbesserter Überwachungssysteme des Regenwaldgebiets sowie auf der verstärkten Kooperation der beteiligten Staaten. Darüber hinaus sollen nationale Institutionen im nachhaltigen Land- und Forstmanagement und im rationalen Umgang mit den Ressourcen des Regenwaldes weitergebildet werden. Und auch die ansässige Bevölkerung soll in die Arbeit des Projekts mit einbezogen werden.

Zunächst sind 18 Monate für die Dauer des Projekts vorgesehen, das insgesamt über sieben Millionen US-Dollar kosten wird. Im Zentrum des Projekts stehen neueste Technologien, die zur Überwachung des Regenwaldes eingesetzt werden sollen. Dazu sollen Satellitenbilder zum Einsatz kommen, die eine ständige und effektive Überwachung des riesigen Gebietes des Kongobeckens erst möglich machen. Mittels der Satellitenbilder kann sofort erkannt werden, wo und in welchem Umfang Bäume gefällt oder Bäume etwa durch ein Feuer zerstört werden. So kann die Degeneration des Regenwaldes unmittelbar erfasst und dokumentiert werden.

Bisher bestand die Beobachtung des Waldbestandes im Kongobecken hauptsächlich auf routinemäßigen Kontrollfahrten durch das 2000 Millionen Hektar große Gebiet. Darauf soll auch in Zukunft nicht verzichtet werden. Kontrolliert werden dank der Satellitenbilder dann jedoch nur noch deren bereits am Bildschirm übermittelten Erkenntnisse. Besonders durch die Ausweitung industrieller Aktivitäten in den Ländern Zentralafrikas wurde der Bestand des Regenwaldes im Kongobecken in den vergangenen Jahren immer stärker reduziert.