DR Kongo: Mit Spürhunden gegen Wilderer

kongo-demrep.gifDie Wildhüter im Virunga Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo setzen seit neuestem auf eine Gruppe von fünf Spürhunden im Kampf gegen Wilderer. Bei einem ersten Einsatz gelang es den in der Schweiz ausgebildeten Tieren auf Anhieb, von einem getöteten Elefanten aus die Spur der Elfenbein-Wilderer aufzunehmen und die Täter aufzuspüren.

Die Wildhüter im Virunga Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben eine neue Waffe im Kampf gegen Wilderer: Spürhunde. Die Tiere sollen dabei helfen, die Wilderei, die sich insbesondere auf Elefanten konzentriert, aber auch andere große Säugetiere in der weitläufigen Region betrifft, effektiver zu bekämpfen.

Der Virunga Nationalpark zählt zum UNESCO Weltkulturerbe, ist aber aufgrund seiner Lage im von Jahrzehnten des Bürgerkriegs zerrütteten Osten des Kongos, zahlreichen menschlichen Bedrohungen ausgesetzt: Etwa 300 Parkranger versuchen illegalen Bergbau, Verwüstungen von durchziehenden Rebellengruppen und Wilderei in Schach zu halten. Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent hat die Jagd auf Elefanten in den letzten Jahren wieder zugenommen, da die elfenbeinenen Stoßzähne auf dem Schwarzmarkt Rekordpreise erzielen – ein Kilo Elfenbein wird für bis zu 58.000 US-Dollar gehandelt und ist somit mehr Wert als Gold.

Im Virunga Nationalpark lebt eine vergleichsweise kleine Population von Waldelefanten, zu deren Schutz die Spürhunde beitragen sollen. Das Projekt wurde mit Hilfe eines für die Ausbildung der Hunde zuständigen Zentrums in der Schweiz und der Hilfe von Freiwilligen der deutschen Polizei vor Ort implementiert.

Am ersten März hatten die Hunde und ihre Führer bereits die Möglichkeit, ihren Nutzen auch in der Praxis unter Beweis zu stellen. Wildhüter entdeckten einen toten Elefanten, dem die Stoßzähne abgesägt worden waren, und riefen die Einsatzstaffel mit den Spürhunden zu Hilfe. Zwei Spürhunde wurden mit einem Helikopter zu Fundstelle geflogen und nahmen von dort aus die Verfolgung der Wilderer auf.

Den Hunden gelang es, die Spur über sieben Kilometer bis zu einem kleinen Fischerdorf zu verfolgen. Als die Ranger die Gegend um das Dorf absuchten, stießen sie auf eine Gruppe Wilderer, die umgehend das Feuer eröffnete. Nach einem kurzen Schusswechsel gelang den Wilderern zwar die Flucht, ihre Waffen konnten jedoch sichergestellt werden.

Emmanuel de Merode, der Chef der Wildhüter im Virunga Nationalpark, äußerte sich im Anschluss an die Aktion überaus positiv darüber: „Wir sind äußerst zufrieden mit dem Ergebnis. Nach einem Jahr intensiven Trainings haben sowohl die Spürhunde als auch die Ranger bewiesen, dass sie eine sehr effektive Waffe im Kampf gegen die Elfenbein-Wilderer darstellen.“